Heute nachmittag

Buchcover „Transfer“ von Stanisław Lem. © Copyright by Suhrkamp-Verlag. Mit freundlicher Genehmigung.

Einer meiner Lieblings-Science-Fiction-Romane ist „Transfer“ (auch: „Rückkehr von den Sternen“) vom polnischen Autor Stanisław Lem. Der Astronaut Hal Bregg kommt nach einem Flug zum Sternsystem Fomalhaut auf eine völlig veränderte Erde und versucht nun, sich dort zurechtzufinden. Was die Bücher von Stanisław Lem auszeichnet, ist u. a. der fundierte wissenschaftliche Hintergrund des Autors. Dazu kommt eine absolut erstaunliche Phantasie; man nehme nur die Schilderung des Bahnhofs in „Transfer“.

Stanisław Lem 1966 in seinem Arbeitszimmer. Lizenz: CC BY-SA 4.0.
 

Ein Zitat aus einem Interview, das Patrick Großmann mit Stanisław Lem geführt hat:

„Seien wir ehrlich: Die Demokratie ist nur aus einem einzigen Grund modisch – weil es nichts Besseres gibt. Ob es deshalb automatisch zu weniger Konflikten kommt, wage ich zu bezweifeln.“—Stanisław Lem

Das wäre doch mal interessant, ein Konzept von einer Gesellschaftsform zu entwickeln, die die Schwächen der Demokratie vermeidet. D. h., eigentlich haben wir ja keine richtige Demokratie, sondern eine Plutokratie. Von daher wäre es vielleicht schon ein Fortschritt, wenn wir eine Demokratie hätten, die den Namen auch verdient.

Ein Merkmal einer Demokratie (oder auch einer Plutokratie) sind freie Wahlen. Wie sinnvoll sind aber Wahlen, wenn Wähler z. T. gar keine richtige Ahnung von Politik haben. Die einzige Voraussetzung ist, daß man zwei Kreuze machen kann, und das ist ja erschreckend wenig. Das können sogar Analphabeten.

Am 8. März 2026 ist ja wieder Landtagswahl in Baden-Württemberg. Die Prognose: Die CDU ist mit 31% stärkste Kraft, während die vormals (2021) stärksten Grünen (32,6%) herbe Verluste hinnehmen müssen und nur noch auf 17% kommen.

Wer wählt CDU? Dazu hat es auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) einen Artikel.

Zitat:

„Betrachtet man das Bildungsniveau, haben die mittleren oder niedrigeren Abschlüsse in der Unionswählerschaft ein leichtes Übergewicht, während die Hochschulabsolventen unterdurchschnittlich vertreten sind.“—BpB

Interessant wäre etwa auch die Einkommensverteilung.

Und:

„Der überdurchschnittliche Zuspruch zur CDU in der Gruppe der über 60-jährigen Wähler fällt ins Auge.“—BpB

Artikel 3 GG behandelt den Gleichheitsgrundsatz. Diese Gleichheit ist allerdings nicht immer gegeben. So werden Frauen teilweise schlechter bezahlt als Männer. Auch in den Vorstandstetagen herrscht ein Männerüberschuß vor. Wie steht es nun mit der Intelligenz? ChatGPT meint zur Aussagekraft von Intelligenztests:

„Intelligenztests sind durchaus aussagekräftig – aber nur in einem bestimmten Rahmen. Ihre Aussagekraft hängt stark davon ab, was genau gemessen werden soll, welcher Test verwendet wird und wie die Ergebnisse interpretiert werden.“—ChatGPT

Und weiter:

„Worauf man achten sollte / Grenzen der Aussagekraft

  1. Intelligenz ≠ Wissen, Kreativität oder soziale Kompetenz
    • IQ misst keine emotionale Intelligenz, Motivation, Kreativität, Persönlichkeit oder soziale Fähigkeiten.
    • Eine Person mit hohem IQ kann in der Realität dennoch Probleme im Alltag oder Beruf haben – und umgekehrt.
  2. Kulturelle und sprachliche Verzerrung
    • Manche Tests sind kulturabhängig (sprachlastig, bildungsnah), was zu einer Benachteiligung führen kann.
    • „Kulturfaire“ Tests (z. B. CFT) versuchen, diese Einflüsse zu minimieren – aber nie ganz auszuschalten.
  3. Messzeitpunkt
    • Die Testergebnisse gelten nur für einen bestimmten Zeitpunkt – IQ ist relativ stabil, aber nicht völlig fix.
    • Faktoren wie Stress, Gesundheit, Motivation, Schlaf oder Testangst können das Ergebnis beeinflussen.
  4. Reduktion auf eine Zahl
    • Der IQ ist eine vereinfachte Zahl für ein komplexes Konstrukt. Zwei Personen mit IQ 120 können sehr unterschiedliche Stärken und Schwächen haben.
  5. Missbrauch von IQ-Daten
    • In der Vergangenheit (und leider auch heute noch) werden IQ-Tests manchmal missbraucht, um soziale, politische oder rassistische Diskriminierung zu rechtfertigen.

Fazit

Intelligenztests sind aussagekräftig, wenn es um bestimmte kognitive Leistungen geht, besonders im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Aber: Sie erfassen nicht das ganze Bild eines Menschen und dürfen nicht überbewertet oder isoliert interpretiert werden.

Sinnvoll sind sie vor allem als Teil einer umfassenden Diagnostik, nicht als alleiniger Maßstab für „Wert“ oder „Fähigkeit“ einer Person.“—ChatGPT

Hmmm, das ist also ChatGPT. Ich frage mich nur, inwiefern man diesen KIs trauen kann.

ChatGPT:

„Das ist eine sehr gute und wichtige Frage — und die ehrliche Antwort lautet: „Es kommt darauf an.““