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Heute abend

War heute nachmittag in Stuttgart, erst an der Kunstakademie1 auf dem Killesberg und dann noch in der Holanka Bar im Wittwer. Auf der Königstraße jede Menge Passanten. Habe mich gefragt, wie viele dieser Leute sich wohl über die politische Situation hierzulande Gedanken machen.

Passanten am Königsbau in Stuttgart (Detail). Foto: Martin Dürrschnabel. Gemeinfrei.

Hätte gern selber ein Foto gemacht, aber ich hatte meine Kamera nicht dabei, und die Aufnahmen mit dem Handy sind nicht so toll.

1 War in einer Vorlesung „Grundbegriffe der Kunst“, die aber imho so dermaßen trocken und theoretisch war, daß ich nach einer halben Stunde gegangen bin. Frage mich, ob diese Vorlesungen überhaupt das Richtige für mich sind. Der Dozent Prof. Dr. Lüthy hat u. a. ein Foto eines Ready-Made von Marcel Duchamp gezeigt. Ich kann damit aber so gut wie nichts anfangen. Dem gegenübergestellt war ein Selbstportrait von Rembrandt aus dem Jahre 1660. Das habe ich leider nicht gefunden; dafür hier mein Lieblings-Selbstportrait, das in der Stuttgarter Staatsgalerie hängt.

Werkstatt des Rembrandt Harmenszoon van Rijn: „Selbstportrait mit roter Mütze“ (um 1660). Gemeinfrei.

Soweit ich weiß, ist die Urheberschaft dieses ausnehmend schönen Gemäldes umstritten. Nichtsdesto weniger hat es im Gegensatz zu Marcel Duchamps Ready-Mades Seele. Ich habe ohnehin den Eindruck, daß unsere Gesellschaft immer seelenloser wird, was sich auch in der oft verkopften Gegenwartskunst widerspiegelt. Ich habe einmal das Buch „Das 19. Jahrhundert in Briefen“ gelesen, und aus diesen Briefen spricht eine Wertschätzung, wie es sie heute einfach nicht mehr gibt. Auch die Architektur, um ein anderes Beispiel zu nehmen, wird immer schmuckloser. Dasselbe gilt für die Kleidung.

Ein Beispiel für die Kleidung der Genueser Oberschicht aus dem Jahre 1605/06:

Peter Paul Rubens: „Geronima Spinola Spinola mit ihrer Enkelin Maria Giovanna Serra“ (1605/06). Staatsgalerie Stuttgart. Gemeinfrei.

Heute mittag

Höre „Ramble On“ (1969) von Led Zeppelin.

Die Holanka Bar in der Buchhandlung Wittwer von außen. Foto von mir.

So langsam bekomme ich Routine darin, Leute in der Holanka Bar anzusprechen, ob ich sie fotografieren darf. Hatte ja den Chef der Holanka Bar gefragt, und er hatte sein Ok gegeben, ich solle eben die Leute fragen, wenn ich sie fotografieren will.

Eine der ausnehmend freundlichen Mitarbeiterinnen der Holanka Bar. Foto von mir. 

Jetzt, wo wieder Geld auf meinem Konto ist, kann ich mir wieder Farben kaufen und an meinem Relief weitermalen.

Farbtuben von Schmincke. Foto von mir.

Relief auf der Staffelei. Foto von mir.

Wie ich gestern erfahren habe, steht mir evt. zusätzlich zu meiner Grundsicherung Mehrbedarf zu. Erfahre da vermutlich in den nächsten Tagen Näheres.

Heute nacht

Bei Durchsicht meiner Grafiken habe ich folgendes Logo wiedergefunden:

Logo des Stuttgarter Kreativtreffs. Grafik von mir.

Gott, wann war das? 2019? Yep! Wollte bei Meetup.com einen Treff für Kreative gründen. Gesagt, getan. Treffpunkt sollte ein Café beim Breuninger in Stuttgart sein. Es fanden sich da auch ein paar Leute, nur: Es war unglücklicherweise einer dabei, der permanent redete. Um es kurz zu machen: Ich hörte mir das eine Weile an und verabschiedete mich dann mit einer Ausrede. Die Meetup-Leitung gab ich an eine Teilnehmerin ab und schwor mir: Nie wieder!
Folgende 3D-Grafik (das ist kein Foto) habe ich  nach meinem Paris-Aufenthalt in Blender gemacht:

Schild: Café de Flore.Grafik von mir. Alle Rechte vorbehalten.

Etwas anderes. Ich habe über die Jahre feststellen müssen, daß ich definitiv kein Programmierer-Typ bin. Das mag erstaunlich klingen,
wenn man bedenkt, daß ich 1986 immerhin angefangen habe, in 6510-Assembler zu programmieren. Das waren allerdings
keine größeren Programme, wie sie damals als Listings im 64er-Magazin des Markt & Technik-Verlages veröffentlicht wurden.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich mir damals ein ganzes verbessertes Betriebssystem – in Hex-Code (!) – abgetippt habe.
Ein Mitschüler hat mir das damals auf EPROM gebrannt. Zu den heute gebräuchlichen Hoch- und Scriptsprachen habe ich allerdings
nie eine Zugang bekommen, sei es JavaScript, TYPOScript, Java, Perl oder C. Einzig Python käme evt. als Kandidat in Frage, da Blender, das
3D-Programm, in das ich mich gerade einarbeite, eine Python-Schnittstelle besitzt, über die man direkt per Code-Eingabe in die
jeweilige 3D-Szene eingreifen kann. Das liegt aber noch in entsprechender Ferne.

Heute vormittag

Bin für mich relativ spät um 07:45 Uhr aufgewacht. Werde heute mal wieder nach Stuttgart fahren, einen Kaffee trinken und vielleicht ein neues Uhrenarmband kaufen, weil mein altes kaputt ist. Gehe wahrscheinlich in die Holanka-Bar in der Buchhandlung „Wittwer“.

In der Holanka-Bar. Foto von mir.

War in Stuttgart in der Holanka-Bar, einen Kaffe crema trinken (€ 2,70). In der S-Bahn eine junge Frau, komplett schwarz verschleiert, bis auf einen schmalen Schlitz für die Augen. Soweit ich weiß, ist das hier nicht erlaubt; ich habe aber nichts gesagt. Trotzdem gibt mir das zu denken. Allein heute vormittag ca. zehn Frauen mit Hijab. Im Wittwer habe ich mir ein  paar Bücher angeschaut; es war aber nichts von Interesse dabei. Ein Tisch nur mit Büchern wie „Rich Dad, Poor Dad“, wie man erfolgreich wird eben.  Interessiert mich überhaupt nicht.

Unser Bundeskanzler hat sich mittlerweile so weit von der Realität entfernt, daß er nicht nur wieder kandidieren will – nein, er glaubt allen Ernstes daran, wiedergewählt zu werden. Mit aktuell 14 %, wie gesagt. Ich frage mich ernsthaft, ob der Wahnsinn mal ein Ende hat.
Hatte gerade ein Schreiben vom Sozialamt im Briefkasten. Die € 60,98 Rentenzuzahlung werden mir – „mein Einverständnis vorausgesetzt“ – von der Grundsicherung abgezogen. Ich bin natürlich nicht einverstanden, aber was will ich groß machen? Das ist eben das Problem, während auf der anderen Seite die Bundesregierung € 531.000,- verfliegt –  zur EM, wie gesagt. Willkommen in Spinn-City.
„Wir schaffen es eh nicht, etwas Substantielles gegen die Klimakatastrophe zu tun; da könnten wir’s auch gleich bleiben lassen. Was nützen die 2 % in Deutschland, wenn China, Indien und die USA nicht mitziehen? Frage ich mich. Die 1,5° C haben wir ja schon überschritten.“
Siehe auch hier („Spiegel“).
Zitat:
In Europa ist die Luft heute viel sauberer als noch vor 30 Jahren. Dennoch sterben jedes Jahr aufgrund von Luftverschmutzung rund 300.000 Menschen vorzeitig, so die EU-Kommission.“—Nicola Abé et al.

Mein Kommentar zur Lage:


Was ist jetzt das? Ich glaube langsam einfach, daß vernünftige Argumente so gut wie nichts bringen; ergo habe ich es mal mit etwas Unvernünftigem probiert, frei nach Hahnemann: „Gleiches mit Gleichem“. Exemplarisch kann man das Verrückte in unserem System etwa daran sehen, daß unser Bundeskanzler einen auf „respektabel“ macht und dann aber den größten Quark von sich gibt. Ist da noch etwas zu retten, frage ich mich?


Versuche gerade, die Deutsche Rentenversicherung Bund telefonisch zu erreichen – ein fast hoffnungsloses Unterfangen. Auf dem letzten Schreiben steht die Telefonnummer 030 865-1, da kommt aber nur das Besetztzeichen. Über die 030 865-0 kommt man ins Sprachmenü. War insgesamt 36:42 Minuten (!) in der Warteschleife. Da kommt so ein Quark wie „Wir geben unser Bestes.“, „Viel los heute.“ oder „Bitte haben Sie noch etwas Geduld.“ Dazu fällt mir der Spruch ein: „Die CDU will nur unser Bestes, sie wird es nicht bekommen.“ Habe schließlich entnervt aufgelegt. Früher hatte man eine Durchwahl und konnte die Sachbearbeiterin unproblematisch erreichen. Warum geht das jetzt nicht mehr? Versuche es eben morgen früh nochmal.

Braucht eine Demokratie Lobbyisten? Dazu eine Sendung vom ZDF: „Das Lobbyismus-Experiment“. Mehr könnt ihr auch bei abgeordnetenwatch lesen.

Zitat:

In aller Regel läuft die Arbeit von Lobbyist:innen geräuschlos ab und produziert keine bundesweiten Schlagzeilen. Dass Lobbyismus einen schlechten Ruf hat, liegt ganz sicher auch daran: Dass die Öffentlichkeit nichts davon mitbekommt. 


Wir beschreiben, was hinter den Kulissen abläuft.“Martin Reyher, Tania Röttger und Christian Fuchs