Schlagwort-Archiv: Kreativität

Heute nachmittag

Beim ManagerMagazin habe ich den Artikel „Die besten Köpfe verlassen Deutschland – nicht für mehr Gehalt, sondern für mehr Wirkung“ entdeckt.

Darin heißt es u. a.:

„Die großen KI-Unternehmen versuchen derzeit, die künstliche Superintelligenz zu entwickeln. Also eine KI, die in allen Fähigkeiten den menschlichen Intellekt übertrifft und eigenständige Entscheidungen trifft. Das ist wie ein neues Betriebssystem für die Zukunft.“—Constanze Buchheim

Constanze Buchheim. Foto: Annette Koroll

Ok, und was macht man dann mit dieser Super-KI? Wer kontrolliert sie? Also, ich persönlich habe da ein absolut ungutes Gefühl. Ich könnte mir denken, daß die ganze KI-Euphorie irgendwann nach hinten losgeht, und was dann? Was, wenn diese Super-KI zu dem Schluß kommt, daß wir überflüssig sind? Schließlich ist der Homo sapiens die einzige Spezies, die diesem Planeten massiv schadet.

Mir ist diese komplett unkritische KI-Euphorie, die derzeit um sich greift, sehr suspekt. In Firefox ist sogar ChatGPT integriert. Ich benutze es aber so gut wie nicht. Ich kann einfach noch selber denken.

Die letzten Tage war das Video-Bild in Zoom ganz komisch verrauscht. Heute war es wieder ok. Ich hatte das schon mal und weiß nicht, woran das liegt.

Frage mich gerade, wann es denn zum letzten Mal einen wirklich herausragenden Film gab, etwa vom Kaliber von „Taxi Driver“ (1976) oder „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) .

V. l. n. r.: Anthony Hopkins, Jodie Foster und Scott Glenn. Foto: IMAGO / Allstar

Habe gerade die Seite von Fridays for Future besucht und mir deren Forderungen angeschaut.

Von wegen 2045. Kohleausstieg bis 2030! Unsere Regierung ist einfach a) zu langsam und b) zu zögerlich, nach dem Motto „No net hudla“. Das ist Schwäbisch und heißt soviel wie „Eile mit Weile“. Und jetzt will Herr Merz sogar das Verbrenner-Aus rückgängig machen. Geht’s noch?

Zitat:

„Das Verfassungsgericht hat mit seinem Urteil 2021 unmissverständlich klargemacht, dass mangelhafter Klimaschutz verfassungswidrig ist.“—Fridays for Future

Aber die Bundesregierung scheint sich zu sagen: Wo kein Kläger, da ist auch kein Richter.

Zum Thema gibt es ein Video auf YouTube:

Grundrecht auf Zukunft: Interview mit Rechtsanwältin Dr. Roda Verheyen

Und zum Hintergrund ein weiteres Video, das aufzeigt, wie in unserer bundesdeutschen Gesellschaft die Reichen und Superreichen das Sagen haben.

Aufgedeckt: Der Club der Superreichen

Und hier der URL der Stiftung: https://www.familienunternehmen.de/de.

Hier noch eine Grafik aus dem Video, die die Zusammenhänge aufzeigt.

Grafik © Copyright 2025 by Greenpeace

Heute nachmittag

Vor einigen Wochen war ich noch sehr mit Kunst beschäftigt. Hatte mich auch bei Saatchi Art registriert, um ein, zwei Bilder von mir zu verkaufen. Das ist aber schlußendlich banalerweise daran gescheitert, daß ich keinen passenden Karton für meine Bilder gefunden habe, d. h. einen Karton gefunden habe ich schon, aber das war eine Sonderanfertigung für € 40,-.

Finde es darüber hinaus auch unfaßbar, was da teilweise für tausende von Euros verkauft wird1. Und das ist kein Einzelfall.

1 Und – auch kaum zu fassen – was da alles dahinterstecken soll. Das ist, um mit einem Maler zu sprechen, den ich mal gekannt habe, „Kunst labern“. Ich würde für so etwas vielleicht € 50,- bezahlen, aber nicht mehr. Ich habe auch den Verdacht, daß die Leute, die so etwas kaufen, sich nicht besonders gut mit Kunst auskennen. Und die Künstler reiben sich die Hände.

Ich bin ja der Überzeugung, daß die Zeit der wirklich großen Künstler vorbei ist und wir uns in einer Phase der Stagnation befinden.

Heute nacht

Bei Durchsicht meiner Grafiken habe ich folgendes Logo wiedergefunden:

Logo des Stuttgarter Kreativtreffs. Grafik von mir.

Gott, wann war das? 2019? Yep! Wollte bei Meetup.com einen Treff für Kreative gründen. Gesagt, getan. Treffpunkt sollte ein Café beim Breuninger in Stuttgart sein. Es fanden sich da auch ein paar Leute, nur: Es war unglücklicherweise einer dabei, der permanent redete. Um es kurz zu machen: Ich hörte mir das eine Weile an und verabschiedete mich dann mit einer Ausrede. Die Meetup-Leitung gab ich an eine Teilnehmerin ab und schwor mir: Nie wieder!
Folgende 3D-Grafik (das ist kein Foto) habe ich  nach meinem Paris-Aufenthalt in Blender gemacht:

Schild: Café de Flore.Grafik von mir. Alle Rechte vorbehalten.

Etwas anderes. Ich habe über die Jahre feststellen müssen, daß ich definitiv kein Programmierer-Typ bin. Das mag erstaunlich klingen,
wenn man bedenkt, daß ich 1986 immerhin angefangen habe, in 6510-Assembler zu programmieren. Das waren allerdings
keine größeren Programme, wie sie damals als Listings im 64er-Magazin des Markt & Technik-Verlages veröffentlicht wurden.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich mir damals ein ganzes verbessertes Betriebssystem – in Hex-Code (!) – abgetippt habe.
Ein Mitschüler hat mir das damals auf EPROM gebrannt. Zu den heute gebräuchlichen Hoch- und Scriptsprachen habe ich allerdings
nie eine Zugang bekommen, sei es JavaScript, TYPOScript, Java, Perl oder C. Einzig Python käme evt. als Kandidat in Frage, da Blender, das
3D-Programm, in das ich mich gerade einarbeite, eine Python-Schnittstelle besitzt, über die man direkt per Code-Eingabe in die
jeweilige 3D-Szene eingreifen kann. Das liegt aber noch in entsprechender Ferne.

Heute morgen

Cover von „Quadrophenia“ (1973) von den Who. Mit freundlicher Genehmigung von Amazon.de.

Das heutige Thema ist „Kreativität“. Darauf gekommen bin ich beim Anhören von „We’re Not Gonna Take It“ (1969) von den Who. Auch wenn ich diese Rock-Oper („Tommy“; 1969) nicht so mag wie „Quadrophenia“ (1973), finde ich es doch unglaublich, daß Pete Townshend das alles allein geschrieben hat. Heutige Komponisten – zumindest die aus dem Pop/Rock-Sektor – sind zu so etwas ganz offensichtlich nicht mehr in der Lage. Ich frage mich dann auch, wo diese Kreativität denn herkommt? Und die ganzen Sechzigerjahre waren ja, was Pop- und Rockmusik angeht, das kreative Jahrzehnt überhaupt. Ich frage mich dann auch, ob das ein einmaliges Ereignis war, oder ob so etwas einmal wiederkommt? Ich meine, so wie jetzt kann es doch nicht weitergehen. Oder – Gott bewahre – wird Musik in Zukunft nur noch von KI erzeugt werden?

Nochmal zu „Kreativität“. Ich muß bei der Frage, woher die ganzen Ideen denn kommen, an das Phänomen der Nahtod-Erfahrungen denken. In seinem zweiten Buch zum Thema erwähnt Raymond A. Moody, daß Leute während ihrer Nahtod-Erfahrung einen „Bereich des Wissens“ beschreiben, in dem alles Wissen – das vergangene, das gegenwärtige und das zukünftige – bereits vorhanden ist. Ist das die Quelle aller Ideen?, so frage ich mich.

Ein anderes Thema, nämlich die Vermögensverteilung hier in Deutschland. Laut Google beträgt die Summe aller Privatvermögen in Deutschland 9 Billionen Euro. Das wären – statistisch, wie gesagt – rund € 106.635 Euro pro Kopf. Und wo sind meine € 106.635? Tja, die hat jemand anderes. Und so geht es der Mehrheit der Bürger, während die Reichen und Superreichen nicht wissen, wohin mit dem Geld. Das zu ändern, trauen sich – abgesehen von der LINKEN – die meisten Parteien nicht, allen voran die FDP und die CDU/CSU. Das Tragische ist nun, daß ausgerechnet die Bürger CDU/CSU wählen, die im Endeffekt unter deren Politik zu leiden haben, lies: nicht das Geld bekommen, das ihnen eigentlich zusteht. Mir scheint, daß diese Wähler relativ konservativ sind, d. h. möglichst keine Veränderungen – die ja eigentlich dringend Not täten – wollen.

Auf YouTube läuft „Love, Reign O’er Me“ (1973) von „Quadrophenia“ von den Who. 1974 lief auf SWF3 ein tolles Radio-Feature zu diesem Album, was der Auslöser dafür war, daß ich mir meine allererste Schallplatte gekauft habe, nachdem ich zu Weihnachten desselben Jahres eine Dual-Stereoanlage geschenkt bekommen hatte. Das sollte im Übrigen das letzte Weihnachten sein, das ich im Kreis der Familie gefeiert habe, weil meine Mutter Im Spätsommer 1975 wegen ihrer multiplen Sklerose in ein Behindertenheim kam – mein Vater war schon relativ früh verstorben. Ab da wohnte ich bis Juni 1978, als ich wegen meines Studiums nach Stuttgart zog, allein in unserer 3-Zimmer-Wohnung. Damals war mir die Tragweite des Ganzen überhaupt nicht bewußt, und ich wundere mich heute noch, wie ich das damals alles geschafft habe.

Heute morgen

Nachdem ich meinen letzten Beitrag verfaßt hatte bzw. noch währenddessen habe ich mir überlegt, wie es wäre, zur Thematik „Kreativität und Gesellschaft“ ein Buch zu schreiben – eben nach dem Muster dieses Beitrags. Natürlich wäre das Format nicht das von Blog-Einträgen, sondern von Artikeln.

Zum ersten Mal hörte ich den folgenden Song 1981 in einem Autoradio. Eigentlich ein Cover von einem Cover, ist „How High the Moon“ auf dem Album „Evangeline“ (1981) von Emmylou Harris zu finden. Die Soli: 1. akustische Gitarre (Tony Rice), 2. Mandoline (Ricky Scaggs), 3. elektrische Gitarre (Albert Lee) und 4. Dobro (Jerry Douglas). 

Zu den Texten der aktuellen Top 20 habe ich ein Video von Rick Beato gefunden. Titel: „These lyrics are pathetically bad“.
Ein Gegenbeispiel von 1969 ist „Songs To Aging Children Come“, ein Joni-Mitchell-Song. Gesungen wird er hier von Tigger Outlaw. Man beachte nur den wirklich unglaublichen Text.

Die hier vorliegende Szene ist ein Ausschnitt aus dem Film „Alice’s Restaurant“ (1969) von Arthur Penn.
Und noch ein Video von Rick Beato: „Why Are Bands Mysteriously Disappearing?“
Mancher wird sich jetzt vielleicht fragen: Wieso postet der jetzt auf einmal diese ganzen Videos von Rick Beato? Der Grund ist ganz einfach: Hier ist endlich mal jemand, dessen Sichtweise, was die aktuelle Pop-Musik angeht, sich teilweise mit meiner deckt. Auch Rick Beato konstatiert einen massiven Substanzverlust der Pop-Musik etwa seit der Jahrtausendwende. Und: Es gibt – wie das Video weiter oben aufzeigt – kaum noch Bands; die Charts werden von Solo-Künstlern dominiert, à la XY feat. YZ: „Blahblahblah“. Und die Texte? Bob Dylan hat das mal ganz gut auf den Punkt gebracht. In der Dylan-Biografie von Anthony Scaduto beschreibt Bob Dylan die konventionellen Texte mit „I’m hot for you, you’re hot for me, ucka-dicka-dee“. Bei Dylan hört sich das dann auch ganz anders an, wenn er textet: „My love she speaks like silence …“ („Love Minus Zero/No Limit“).  Ich muß gestehen, daß mir Dylan rein menschlich nicht besonders sympathisch ist, aber fest steht, daß er eine Begabung für gute Texte hat. Mein Favorit ist sein „Like A Rolling Stone“ (1965) von dem Album „Highway 61 Revisited“: „Once upon a time, you dressed so fine, you threw the bums a dime in your prime, didn’t you?“ Etwas in dieser Klasse wird man heutzutage vergeblich suchen.