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Heute abend

Heute abend klingelt das Telefon. Am Apparat ist eine Dame von Infratest. An sich lege ich bei solchen Anrufen gleich auf, aber Infratest ist ja eine seriöse Firma. Ich frage also, worum es geht, und die Dame antwortet, ja, sie würde eine Umfrage zu politischen und gesellschaftlichen Themen machen. Darauf ich: „Bekomme ich da etwas dafür?“ Das verneinte die Dame. „Aber Sie verdienen daran?“ Als nun die Dame sichtlich verärgert etwas sagte, legte ich auf. Tja, eigentlich hätte es mich interessiert, was das für Fragen waren.

Email ans Sozialamt:

„Sehr geehrte Frau Lillig,

wissen Sie, so langsam reicht es mir aber. Und ich war auch noch so blöd und habe meinen Widerspruch von vor ein paar Monaten zurückgezogen und mich sogar bei Ihnen entschuldigt. Ich bin Ihre Lügen langsam, aber sicher leid. Wenn ich kein Pflegegeld hätte, könnte ich mich gleich erschießen. Eins sage ich Ihnen: Sie werden damit nicht davonkommen. Irgendwann ist auch für Sie Zahltag.

C. Cyrny“

Ich meine, das hatten wir doch schon einmal in Deutschland, wo es hieß „Dienst ist Dienst“ und „Befehl ist Befehl“. Jetzt, achtzig Jahre später, können sich die Leute, die kritiklos diesem Unrechtssystem folgen, nicht mehr herausreden. Patrik Baab sagt dazu: „Die Namen werden diesmal nicht vergessen sein.“ Ich hoffe, daß irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft auch für diese Leute Zahltag ist.

Zu dem, was Patrik Baab zu den Kirchen sagt, paß das, was die evangelische Kirche schreibt:

„Seit Beginn des Ukraine-Kriegs diskutiert die evangelische Kirche über ihre Friedensethik. Nun hat sich auch die Militärseelsorge positioniert. Sie sagt nicht nur Ja zur militärischen Unterstützung der Ukraine. Sie sieht darin sogar eine Pflicht.

In der Debatte über die Rechtfertigung von Waffenlieferungen an die Ukraine plädiert der Theologe und Ethiker Friedrich Lohmann für eine militärische Unterstützung und spricht sogar von einer Pflicht dazu. Im Fall der völkerrechtswidrig angegriffenen Ukraine lasse sich gut begründen, „dass es hier eine Pflicht zur Nothilfe gibt, sofern sie den Rahmen der Verhältnismäßigkeit einhält“, sagte der evangelische Theologieprofessor von der Universität der Bundeswehr in München. „Die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine fallen klar unter diese Pflicht“, ergänzte er.“—epd