1. Traditionelles Selmer-Design
2. Archtops
3. Neue Konzepte
1. Traditionelles Selmer-Design:

Diese "Mystery Pacific" (benannt nach der gleichnamigen Reinhardt-Grappelli-Komposition) stammt von Michael Dunn. Eine der Besonderheiten dieses Modells, das auf dem originalen Maccaferri-Design von 1930 basiert, ist der interne Schallresonator, der auf dem Foto gut zu sehen ist.

Eine Selmer-Tenorgitarre ("grande bouche") aus dem Jahre 1933.

Eine Busato von 1944, die aktuell (10/2016) auf der Website von Matt Umanov Guitars angeboten wird.

Das ist Roger Chaputs Selmer, die gerade (10/2016) von
GypsyGuitars verkauft wird. Roger Chaput hat im frühen Quintette du Hot Club de France Rhythmusgitarre gespielt.

Das ist eine 1979 von Ibanez gefertigte und von Mario Maccaferri selbst entworfene Ibanez MAC10.

Dieses ausnehmend schöne Fapy-Lafertin-Modell "petite bouche" wurde von Fapy Lafertin in Zusammenarbeit mit Boonstra Guitars in Holland entworfen, die es auch gebaut haben. Es besteht aus brasilianischem Rosenholz und besitzt zur erhöhten Stabilität einen karbon-verstärkten Hals. Die Mechaniken sind Replikas der Original-Selmer-Mechaniken. Diese Gitarre wurde lediglich in limitierter Stückzahl gebaut.
2. Archtops:

Dies ist eine Epiphone Zephyr aus dem Jahre 1940, wie sie Django Reinhardt von seinem USA-Aufenthalt im Jahre 1946 nach Frankreich mitbrachte (seine Gitarre hatte die Seriennummer 3442). Es ist möglich (wenn ich es auch nicht mit 100%iger Sicherheit sagen kann), dass die Sessions vom 22. September ("Louise", "I Love You (For Sentimental Reasons)", "Swingtime in Springtime") bzw. 13. November ("Symphony"!) 1947 mit dieser Gitarre aufgenommen wurden (zu erkennen an dem höhenreichen, etwas "sägenden" Klang). Nach Django Reinhardts Tod gehörte
diese Gitarre seinem Sohn Babik, der sie 1967 dem amerikanischen Gitarristen Fred Sharp (Jim Hall war ein Schüler von ihm) schenkte. Der restaurierte die inzwischen doch relativ mitgenommene Gitarre und baute sie etwas um (u. a. ergänzte er sie um einen Cutaway). Mehr über diese Gitarre könnt ihr in einem
Artikel (englisch) von William Markham nachlesen.

Diese
sehr schöne, von der Form her einer Gibson ES-335 nachempfundene
Gitarre wurde von Hervé Prudent gebaut und ist mittlerweile im Besitz des Gitarristen Louis Winsberg, der sie bei den Sessions für die CD "J'ai Deux Amours" von Dee Dee Bridgewater benutzt hat. Die Decke dieser Gitarre ist aus Fichte, die Zargen bestehen
aus Ahornholz und der Boden aus Esche. Die Mensur beträgt 650 mm, und in Griffbrett und Boden ist ein ausnehmend schönes Blumenmuster eingelegt. Darüber hinaus ist
diese Gitarre mit einem piezo-elektrischen Steg-Pickup sowie einem zusätzlichen Mikrofon und einer aktiven Elektronik im Korpusinneren ausgestattet. Genau genommen handelt es sich bei dieser Gitarre nicht um eine Archtop, da sie zwar eine gewölbte Decke, jedoch
lediglich einen Halbresonanzkörper besitzt. Ich wollte aber nicht extra noch eine weitere Kategorie anlegen.

Diese "Dressed Gentleman"
der Fa. Hoyer ist der berühmten, ebenfalls von Hoyer gebauten "Herr im Frack" aus den Fünfzigerjahren
nachempfunden (bis auf Details sind die beiden Gitarren mehr oder weniger identisch). Der Korpus dieser schönen Gitarre besteht aus Mahagoni, das Griffbrett aus Palisander. Die Mensur beträgt 648 mmm, unterhalb des Griffbretts ist ein "floating" Pick-up eingebaut. Sehr schön finde ich auch das geschmackvoll gestaltete cremefarbene Schlagbrett
mit den beiden bernsteinfarbenen Knöpfe für "Lautstärke" und "Ton". (Anm.: Da diese beiden Regler beim Rhythmusspiel leider etwas im Weg sind, ist diese Gitarre im Kontext "Swing Manouche" wahrscheinlich eher als Sologitarre sinnvoll.)
3. Neue Konzepte:

Diese Hollowbody ist eine von ca. zwölf - jeweils geringfügig modifizierten - Gitarren, die
Saul Koll von der Koll Guitar Company
in Portland, Or. gebaut hat. Ausser der ähnlichen Form und dem ovalen ("petite bouche") Schallloch haben diese Gitarren mit einem Selmer-Nachbau jedoch
nicht viel gemeinsam. Die hier gezeigte 8-string besitzt einen in den Korpus eingebauten Lollar-Humbucker mit handgewickelten
Spulen sowie eine "Headless"-Stimmmechanik. Durch die ergonomische Formgebung liegt
diese Gitarre überraschend gut in der Hand. Über den Preis kann ich jedoch leider nichts sagen. Der Gitarrist Elliott Sharp hat diese Gitarre
bereits live gespielt (Kommentar von Saul Koll: "Astonishing!"). Mehr zum technischen Konzept dieses Gitarrentyps findet ihr auch bei Novax Guitars, die ebenfalls ein paar interessante Gitarren wie die Semi-hollow Natural Charlie Hunter 8-string im Programm haben.
Der innen ausgehöhlte Korpus dieser Gitarre besteht aus einer Fichtendecke und einem Boden aus Mahagoni. Hinzu kommen die bei acht Saiten erweiterten harmonischen Möglichkeiten.
Der innen ausgehöhlte Korpus dieser Gitarre besteht aus einer Fichtendecke und einem Boden aus Mahagoni. Hinzu kommen die bei acht Saiten erweiterten harmonischen Möglichkeiten.
Anm.: Die Fotos der hier gezeigten Gitarren sind mit Zustimmung des jeweiligen Gitarrenbauers, Händlers oder Eigentümers veröffentlicht. (Note: The images at this page are used with permission of the respective guitar maker, dealer, or owner.)