Durch den Newsletter zum Internationalen Trickfilm-Festival in Stuttgart bin ich auf die Kampagne „Mach dich stark“ aufmerksam geworden, laut der jedes 5. Kind in Baden-Württemberg von Armut bedroht ist.
Zitat von der Website:
„Baden-Württemberg heute: Mehr als 355.000 Kinder sind arm oder von Armut bedroht1. Für sie heißt es, schon früh lernen zu müssen, dass es Unterschiede in unserer Gesellschaft gibt.“–Mach dich stark
Dabei müßte das alles nicht sein, könnte man – so man wollte, was leider nicht der Fall ist – z. B. den Regelsatz erhöhen, und zwar nicht nur um € 5,-.
Das würde auch gegen das Problem „Altersarmut“ helfen, aber in unserem Staat ist es ja nicht gewollt, daß die armen Leute auf die Beine kommen. Ich weiß, wovon ich rede: Ich habe 18 Jahre vom Sozialhilfesatz gelebt, und auch jetzt noch – ich bekomme EU-Rente und Grundsicherung – wird mir bei einer Rentenerhöhung einfach die Grundsicherung gekürzt, denn die paar Euro mehr werden mir ja nicht gegönnt. Das Sozialamt versteckt sich da gern hinter den „gesetzlichen Grundlagen“. Mich kotzt sowas an. Und wenn ich – wie seit August d. J. – etwas dazuverdiene, werden mir 80% des Zuverdienstes weggenommen („angerechnet“ heißt das so schön). Dagegen z. B. Bundestagsabgeordnete: Sie erhalten ebenso wie ich Bezüge vom Staat (Diäten) und können noch und nöcher dazuverdienen, da wird nichts angerechnet.
1 Im Wahlkampf war davon nicht die Rede, vermutlich, weil sich das in dem Wohlstandsland Deutschland nicht so gut macht. Statt dessen irgendwelche platten Parolen, die sich positiv anhören sollen. Richard David Precht weist in „Jung & Naiv: Folge 537“ auch darauf hin, daß vor Wahlen unbequeme Statements tunlichst vermieden werden.