Heute hatte ich gezwungenermaßen wieder mal mit einem Bekannten zu tun, der dadurch auffällt, daß er solche schwarzen Scheiben in den Ohrläppchen und im Gesicht diverse Piercings hat. Ich persönlich finde solche Dinge einfach ekelhaft, und ich kann nicht verstehen, wie sich jemand bewußt so verhunzen kann. So bin ich auch jedesmal froh, wenn ich diesen Bekannten los bin.
Vor ein paar Tagen hatte ich ein Gespräch mit einem anderen Bekannten, der mir bestätigte, daß auch er es so empfindet, daß es mit unserer Gesellschaft bergab geht. Wir kamen dadurch auf dieses Thema, weil ich ihm erzählt hatte, daß ich in Stuttgart zwei junge Frauen beobachtet hatte, die einfach ihre leeren Getränkedosen an einer Hauswand abstellten und davongingen, als ob nichts gewesen wäre. Ja, das sei typisch, meinte mein Bekannter. Wir redeten auch über unserer aktuelle Regierung und kamen überein, daß die zwar viel unternehmen würde, aber leider nicht das Richtige.
So bleibt mir nichts anders übrig, als hier diesen Zustandsbericht zu posten. Ich bin ja an sich ein sehr kritischer Mensch, aber ich bin dahin gekommen, daß ich die meisten Unstimmigkeiten ausblende, weil ich als Einzelner eh‘ nichts ändern kann. Die Teilnahme an einem Treffen von Fridays for Future endete für mich eher frustrierend, teilweise wegen des großen Altersunterschieds (die jüngste Teilnehmerin war, wie ich erfuhr, gerade mal achtzehn). Also poste ich eben diesen Beitrag, um so wenigstens etwas von meinem Frust loszuwerden.
Als immerhin etwas Positives kann man werten, daß sich der Bürgermeister von Hannover Belit Onay mit der Letzten Generation geeinigt hat. Also haben die Straßenblockaden doch etwas bewirkt, obwohl ich kein Fan davon bin, aber anders geht es anscheinend nicht. Ich komme überhaupt immer mehr zu der Überzeugung, daß nur eine – wie auch immer geartete – aktuelle außerparlamentarische Opposition1 eine substantielle Änderung zum Besseren bewirken kann.
1 So etwas wie die APO anno 1968.