Bei DNEG arbeiten

Die Londoner Niederlassung von DNEG im Stadtteil Fitzrovia. Foto mit freundlicher Genehmigung.

Als ich 2007 das Glück hatte, bei der damaligen fmx/07 als Journalist akkreditiert zu werden, kam ich unter anderem mit Dayne Cowan von Double Negative (inzwischen kurz DNEG) ins Gespräch. Dayne sagte mir, daß er bei Christopher Nolans Film “Batman Begins” (2005) VFX-Supervisor (3D) war und gab mir am Schluß unseres Gesprächs seine Visitenkarte.

Dayne Cowan auf der fmx/07. Foto von Reiner Pfisterer © Copyright 2007 by FMX. Mit freundlicher Genehmigung.

Nachdem ich mir nach der FMX “Batman Begins” auf Video angeschaut hatte, war ich absolut begeistert und schickte Dayne Cowan eine enthusiastische Email.

So fing meine Bekanntschaft mit DNEG damals an. In den folgenden Jahren ist mir DNEG immer wieder durch ihre ausnehmend gut gemachten, dabei – durchaus nicht selbstverständlich – unaufdringlichen VFX aufgefallen.

Ein paar Fakten über DNEG:

DNEG wurde 1998 gegründet und hat mittlerweile zehn Standorte rund um den Globus. Neben der Londoner, im Stadtteil Fitzrovia gelegenen Zentrale ist DNEG in Vancouver, Mumbai, Los Angeles, Chennai, Montréal, Mohali, Bangalore, Toronto und Sydney vertreten.

2018 stellte mir DNEGs Carina Kaiser auf eine Anfrage per Email hin eine Reihe hochauflösender Stills aus Denis Villeneuves “Blade Runner 2049” (2017) zur Verfügung. Besonders beeindruckt war ich von dem digitalen Charakter “Joi” (Anna de Armas), für den DNEG immerhin ein ganzes Jahr gebraucht hat.

„Joi“ © Copyright 2017 Warner Bros., Alcon Entertainment LLC, Sony Pictures. Courtesy of DNEG. Reprinted with permission.

Anläßlich der FMX 2021 nun war ein Programmpunkt, auf den ich neugierig war, die Präsentation von DNEGs Jim Brown, in der es darum ging, potentiellen Bewerbern nützliche Hintergrundinformationen zu liefern.

An dieser Stelle also für all’ diejenigen, die sich die Präsentation von Jim Brown nicht anschauen konnten, ein paar Informationen, worauf Bewerber bei DNEG achten sollten.

2021 gab es das Trainingsprogramm Greenlight 2021, welches sich in zwei Teile gliederte:

Erstens das sogenannte ‘Classroom Training’, das 5 Wochen dauerte sowie zweitens das ‘On Production Training’, das über weitere 15 Wochen ging.

Gute Neuigkeiten: Auch 2023 gibt es ein Greenlight Programme in London. Für eine Bewerbung für dieses Programm ist Folgendes wichtig:

  • Lebenslauf: Bitte achtet darauf, daß er up-to-date ist.
  • Anschreiben: Dieses sollte an die Abteilung gerichtet sein, an der ihr interessiert seid.
  • Showreel (kenne kein deutsches Wort dafür): Qualität über Quantität. Achtet darauf, auf eure Arbeit hinzuweisen. Dauer: Unter zwei Minuten, ohne Musik. Die ersten 10 Sekunden sind entscheidend.

Mein persönlicher Eindruck ist, daß DNEG sich sehr um seine Arbeitnehmer/innen kümmert. Von daher kann ich Interessierten nur raten, sich zu bewerben.

In der Pause: Foto © Copyright 2021 by DNEG. Mit freundlicher Genehmigung.

Hartz IV und das Bürgergeld

Gestern erschien beim „Merkur“ ein Artikel, der das neue Bürgergeld zum Thema hat. Vom Ton her mäßig kritisch, werden zwar kritische Stimmen zitiert, Autor Patrick Freiwah bleibt aber sachlich. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang das sogenannte Lohnabstandsgebot, aber ich meine, warum ist es denn so schwierig, hier in Deutschland Arbeit ordentlich zu bezahlen? Die Lösung kann dann doch nicht die sein, ALGII-Empfänger unter das Existenzminimum zu drücken, sondern man muß dann in Gottesnamen einfach den Mindestlohn dementsprechend erhöhen, und sage mir bloß, dazu sei kein Geld da. Für millionenschwere Managergehälter sind die Mittel doch auch da.

Schlaflos in Ludwigsburg (45)

Bin kurz vor Mitternacht aufgewacht – es ist jetzt 00:55 Uhr. Da ich nicht mehr einschlafen konnte, habe ich mir einen Milchkaffee gemacht. Wie man bei einem Blick in die Vergangenheit sehen kann, hat jede Zeit ihre Ungereimtheiten, wie man wieder mal sehen kann. Hieß es vor der Wahl noch „Wir wollen Hartz IV hinter uns lassen“, wird es jetzt – abgesehen von ein paar kosmetischen Änderungen – im Prinzip beibehalten. Da hätte man ehrlicherweise auch den Namen beibehalten können. So etwas ärgert mich.

Habe mittlerweile 1924 Beiträge geschrieben und werde vermutlich noch diesen Monat den 2000-sten Beitrag erreichen.

Und: Denglisch ist ja schwer in Mode (seht nachfolgende Information bei XING):

Screenshot © Copyright 2021 by New Work SE.

Keine Firma ohne einen CompetenceCenter. Merke: Wenn’s Denglisch ist, hört sich das gleich kompetenter an.

Gute Arbeit?

Screenshot von der Website der LINKEN

Ich meine, das ist ja löblich, wenn Die LINKE „Gute Arbeit für alle“ fordert, nur: das ist leider ein veraltetes Paradigma, eben noch 20. Jahrhundert. Im Zuge der Digitalisierung werden Millionen von Jobs wegfallen. Zielführend ist meiner Ansicht nach eher, die Begriffe „Arbeit“ und „Freizeit“ neu zu definieren und etwa ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen – etwas, das Die LINKE offenbar auch im Sinn hat.

Zitat:

„Die Linke will Hartz IV durch ein Mindesteinkommen von 1.200 Euro ersetzen. Und bis das geschieht, sollte Hartz IV umgehend auf 658 Euro erhöht werden, plus Übernahme der Wohn- und Stromkosten. Dieser Betrag ergibt sich, wenn man in Rechnung stellt, wieviel Geld zu einem Leben in Würde wirklich notwendig ist.“–Die LINKE

Warum, so frage ich mich, tun sich unsere Regierenden mit der (im Grundgesetz garantierten) Würde des Menschen so unglaublich schwer? Auf gut Deutsch nennt man so etwas Heuchelei.

Trauerspiel

Ich mache mir als nur indirekt Betroffener – ich beziehe Grundsicherung – immer noch Gedanken über den Hartz-IV-Regelsatz. In einem diesbezüglichen Artikel heißt es ja u. a.:

„Es ist nicht zu fassen, dass die Bundesregierung die Armen wieder einmal im Regen stehen lässt.“–Ulrich Schneider

Das ist imho ganz charakteristisch für dieses Unrechtssystem, in dem sozial Schwache diskreditiert werden, während man die Reichen vorne und hinten schont (der Discounter Aldi – mit den beiden reichsten Deutschen an der Spitze – bezieht anscheinend sogar Beihilfen vom Staat). Von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder gibt es ja den Ausspruch „Es gibt kein Recht auf Faulheit in unserer Gesellschaft.“. Da wird meiner Meinung nach aber ganz infam gegen sozial Schwache gehetzt. Nun werden wir ja vermutlich in der Nikolauswoche eine neue Regierung bekommen, und wir werden dann ja sehen, wie das mit Hartz IV weitergeht.