Lee Lanier: „Professional Digital Compositing“

Cover © Copyright 2010 by Lee Lanier. Mit freundlicher Genehmigung.

Endlich habe ich das Buch über Compositing gefunden, nach dem ich gesucht hatte. Es handelt sich um „Professional Digital Compositing: Essential Tools and Techniques“ von Lee Lanier. Bei Medimops habe ich das Buch leider nicht finden können; zwei andere Bücher desselben Autors waren vergriffen.

Kurz: Das Buch ist sehr kenntnisreich und dabei sympathisch geschrieben – keines dieser trockenen, technischen Bücher. Es richtet sich vorwiegend an die Benutzer von Nuke1 (node-basiert) und After Effects2 (ebenen-basiert).

Zitat:

„Before beginning a composite, it’s important to understand the fundamental differences between layer- and node-based compositing systems. A strong knowledge of common image resolutions and frame rates will you allow to make correct decisions. Once the fundamentals are grasped, setting up a compositing project or script becomes fairly easy“–Lee Lanier

Nachdem ich dieses lesenswerte Buch entdeckt habe, werde ich es mir wahrscheinlich gebraucht bestellen. Natron 2.5 ist ja wie Nuke – die aktuelle Version ist 14.0 – node-basiert, und ich hoffe, daß ich das Gelesene auf Natron übertragen kann.

1 Von Nuke gibt es eine 30-Tage-Testversion für Windows, den Mac oder Linux. Die Lizenz für die kommerzielle Version – sie kostet von € 2.699,- an aufwärts – gilt nur für ein Jahr und muß dann erneuert werden. Daneben gibt es auch eine nicht-kommerzielle Version, die jedoch nur einen eingeschränkten Funktionsumfang hat. Und dann ist da noch die preislich deutlich günstigere Lizenz für Studenten.

2 Auch von After Effects gibt es eine Testversion mit 7 Tagen Zugriff auf die volle Funktionalität; wenn man After Effects danach jedoch weiter nutzen möchte, muß man ein Abo abschließen. 🙁 After Effects ist auch nur für Windows und Mac OS verfügbar.

Okun/Zwerman: „The VES Handbook of Visual Effects“ (2015)

Cover © Copyright 2015 by Visual Effects Society

So, jetzt ist es also da. Wenn ich aber gewußt hätte, wie schwer und umfangreich dieses Buch ist, hätte ich es mir wahrscheinlich nicht bestellt. Dabei gilt es als das Standardwerk in der VFX-Branche. Ich hatte mir vor der Bestellung naiverweise ausgemalt, wie ich dieses Buch in einem Zug durchlesen würde, um die Grundlagen fürs Compositing1 mit Natron 2.5 zu bekommen. Tja, war wohl nichts2.

1 Compositing bedeutet, Bildmaterial aus verschiedenen Quellen zusammenzufügen. Darunter fallen auch Video und Film.

2 Habe bei Medimops angefragt, ob ich das Buch zurückschicken kann. Ich würde mir dann lieber ganz gezielt ein (nicht so umfangreiches) Buch über Compositing kaufen.

„Posing Girl“

„Posing Girl“ © Copyright 2017 by Claus Cyrny. Fotograf: Krystle.

Dieses Foto habe ich mir 2017 kostenlos von Stockvault heruntergeladen und es dann im Gimp – das war noch die Version 2.8 – bearbeitet. Warum sind in Büchern über den Gimp nicht solche Sachen zu finden?

Weiterführender Link: Die Stockvault-Lizenzen. Die für dieses Foto ist nicht-kommerziell.

Lektüre

Habe momentan vier Bücher1, die ich lesen möchte bzw. sollte: Einmal die Emil-Nolde-Autobiografie „Mein Leben“, dann „Werkstattgespräche mit Schriftstellern“ von Horst Bienek, „Phönix“ von Richard Cowper, ein Science.Fiction-Roman aus der im Goldmann-Verlag in den Siebzigern erschienenen Reihe „Weltraum Taschenbücher“ und schließlich „The VES Handbook of Visual Effects“, das in den nächsten Tagen mit der Post kommen müßte.

1 Hinzu kommt noch – lange aufgeschoben – das Handbuch meiner Sony Alpha 7.

Gimp-Buch?

Das Gimp-Maskottchen Wilber

Nach meinem 2021 geposteten und zugegebenermaßen kritischen Beitrag „Bücher über den Gimp“ spiele ich mit dem Gedanken, das Buch zum Gimp zu schreiben, das die ganzen Klischees, die in diesem Bereich üblich sind, souverän hinter sich läßt. Dieses – noch hypothetische – Buch wäre ein einem – bei dieser Art von Büchern eher unüblichen – sehr persönlichen Stil verfaßt und würde all‘ das enthalten, was bei den derzeit im Handel erhältlichen Büchern zum Thema fehlt. Ich spiele mit dem Gedanken, hier einen ersten Entwurf von, sagen wir, einer Probeseite zu posten.

Weiterführende Links: Mein Beitrag zum imho kaum, wenn überhaupt behandelten Thema „Chroma Keying mit dem Gimp“ sowie „Jürgen Wolf: „Gimp 2.10““.

Horst Bienek: „Werkstattgespräche mit Schriftstellern“ (1962)

Cover der Taschenbuchausgabe von 1976 © Copyright 1965 by dtv. Mit freundlicher Genehmigung.

Das vorliegende Taschenbuch – die gebundene Ausgabe erschien 1962 im Carl Hanser Verlag – ist ein Versuch, einigen der damals renommierten Schriftststeller sozusagen „in die Karten zu schauen“.

Die Schriftsteller waren:

  • Max Frisch
  • Marie Luise Kaschnitz
  • Wolfgang Koeppen
  • Robert Neumann
  • Hans Erich Nossack
  • Uwe Johnson
  • Friedrich Dürrenmatt
  • Alfred Andersch
  • Wilhelm Lehmann
  • Heinrich Böll
  • Hermann Kesten
  • Carl Zuckmayer
  • Friedrich Sieburg
  • Martin Walser
  • Gerd Gaiser
  • Elias Canetti

Nun ist es mir rein technisch gesehen nicht möglich, auf alle hier erwähnten Schriftsteller einzugehen. Ich will deshalb neben ein paar allgemeinen Bemerkungen einen heraussuchen, nämlich Heinrich Böll.

Zu Heinrich Böll heißt es im Vorwort des Kapitels über ihn:

„Vor Jahren galt er als ein vielversprechender junger Autor – heute ist Heinrich Böll eine der bedeutsamsten, wichtigsten literarischen Erscheinungen in Deutschland. Die Ablehnung, die zunächst die jüngeren deutschen Autoren nicht nur bei uns, sondern im Ausland gefunden haben, ist in den letzten Jahren geschwunden – im Fall Böll ist sie mit Recht in Respekt und Begeisterung umgeschlagen.“–Horst Bienek

Wie komme ich nun auf Böll? Heinrich Böll ist einer meiner deutschsprachigen Lieblingsschriftsteller, wegen seiner Humanität und seiner dabei gesellschaftskritischen Haltung. Das Werkstattgespräch wurde, wie es im Vorwort heißt, 1961 in Bölls Arbeitszimmer geführt.

Der Leser erfährt, daß Heinrich Böll seine alten Bücher nicht aufbewahrt und sich nur dann mit ihnen beschäftigt, wenn Korrekturen anzubringen sind (was meistens seine Frau erledigt). Vorstudien macht Böll keine; höchstens Zettel mit Stichworten. Seine liebste Form ist die Kurzgeschichte, weil sie – so Böll – keine Ungenauigkeiten duldet. Und so geht es weiter. Man erfährt eben einige der technischen „Kniffe“, die beim Schreiben helfen. So benötigt Böll beispielsweise viele Zigaretten, alle paar Stunden eine Kanne Kaffee oder Tee und eine Schreibmaschine. (Ein anderer der in diesem Buch genannten Autoren braucht ein bestimmtes blaues Papier.)

Und so bietet dieses Buch einen imho sehr empfehlenswerten Querschnitt der Literaturszene Nachkriegsdeutschlands. (Der Zweite Weltkrieg war ja erst siebzehn Jahre her.) Ich kann dieses Buch, das anscheinend nur noch gebraucht erhältlich ist (was ich sehr schade finde), jedenfalls wärmstens empfehlen.

Weiterführender Link: Ein paar Informationen zum Autor Horst Bienek auf der dtv-Website. Das Buch ist definitiv nur noch gebraucht zu beziehen, beispielsweise bei Booklooker.

Schlaflos in Ludwigsburg (71)

Wieder wach, es ist jetzt 02:16 Uhr. Traurig, aber wahr: Mir fällt nichts ein, was ich posten könnte. Derweil esse ich ein Butterbrot mit Senf. Das erinnert mich an den „Steppenwolf“ von Hermann Hesse, als Harry abends in dieser Kneipe gesessen und eben ein Brot mit Senf gegessen hat, das ihm Hermine gegeben hatte. Ich habe mir den 1927 erschienenen „Steppenwolf“ anläßlich Hesses 100. Geburtstag im Juli 1977 in Tübingen gekauft und in einem Satz verschlungen. Leider ist der „Steppenwolf“ nicht im Projekt Gutenberg verfügbar – wahrscheinlich irgendein Copyright-Problem. Kann ihn aber wirklich nur empfehlen. Habe dann in der Folge des „Steppenwolfs“ auch den „Demian“ (1919), „Siddharta“ (1922) und „Narziß und Goldmund“ (1930) gelesen., ungeachtet der Tatsache, daß mir ein Philologe mal gesagt hat, daß Hesse ja ganz nett, daß Kafka aber unbedingt vorzuziehen wäre (oder so ähnlich). Das war noch in den Achtzigern. Ich persönlich kann mit Kafka aber nichts anfangen. Na ja. Hesse habe ich übrigens auch lange nicht mehr gelesen, so wie ich mich zum Lesen gerade generell aufraffen muß. Schade eigentlich. Als ich noch in Stuttgart gewohnt habe (1978 – 2009), habe ich die Bücher aus der Stadtbibliothek stapelweise ausgeliehen und querbeet alles Mögliche gelesen, von Zen-Buddhismus über C. G. Jung bis hin zu Michael Crichton. Das mit dem Zen-Buddhismus hat 1978 angefangen, als ich mir auf Rat meines damaligen Gitarrenlehrers – ich hatte lediglich ein paar Stunden klassische Gitarre – „Zen in der Kunst des Bogenschießens“ von Eugen Herrigel gekauft habe. Dann, ein paar Jahre später, folgten dann „Der Meister, die Mönche und ich“ und „Der Weg zu Satori“ von Gerta Ital, die ich beide ebenfalls empfehlen kann.

Anthony Scaduto: „Bob Dylan“

Cover © Copyright 1976 by Zweitausendeins Verlag, Frankfurt. Foto von mir.

Als ich noch in der Schule war – ich ging damals aufs Wirtschafts-gymnasium in Tübingen – bestellte ich mir interessehalber die Bob-Dylan-Biografie von Anthony Scaduto, der im Zuge seiner Recherche viele Weggefährten Bob Dylans interviewte – darunter die Folk-Sängerin Joan Baez -, die nicht immer Schmeichelhaftes über Bob Dylan zu berichten wußten: er hätte Leute nur ausgenutzt und sie dann fallengelassen, wenn er sie nicht mehr brauchte.

Ok, nun hatte ich also diese Biografie, fing an zu lesen und – war fasziniert. Dabei bin ich bestimmt kein Dylan-Fan, ich habe noch nicht mal ein Album von ihm. Na ja, was soll ich sagen, es ist einfach eine sehr gut recherchierte, gut geschrieben Biografie, und der Werdegang von Bob Dylan – insbesondere, als er noch nicht so bekannt war – ist schon interessant zu lesen. Da wäre zum Beispiel Dylans – damals noch Robert Zimmerman – Fahrt per Anhalter nach New York, um sein Idol Woody Guthrie kennenzulernen, der außerhalb der Stadt in einem Hospital untergebracht war, da er an Huntington’s Chorea litt, einer unheilbaren Krankheit. Interessant auch die Zeit Dylans im New Yorker Greenwich Village, wo er im renommierten Gerde’s Folk City auftrat und die ganze New Yorker Folk-Szene kennenlernte.

Summa summarum kann ich diese Biografie wirklich nur empfehlen; nicht nur Dylan-Fans, sondern all‘ denjenigen, die gut geschriebene, spannende Biografien schätzen.

Cream (4)

Habe an dieser Stelle ja schon verschiedentlich über Cream geschrieben. Gerade lese ich wieder mal Dave Thompsons Buch „Cream. The world’s first supergroup“, das aber – potentielle Interessenten seien gewarnt – nicht unbedingt in leichtem Englisch geschrieben ist1 (eine Übersetzung ins Deutsche gibt es noch nicht). Da werden die historischen Fakten beleuchtet: der englische Blues-Boom der frühen Sechzigerjahre sowie der Werdegang der drei einzelnen Cream-Mitglieder Eric Clapton, Jack Bruce und Ginger Baker. Ich habe dieses Buch 2005 anläßlich der Cream-Wiedervereinigung der Stuttgarter Stadtbücherei vorgeschlagen, die es auch prompt angeschafft hat. Habe das Buch damals ziemlich zügig durchgelesen und wundere mich heute, nach beinahe zwanzig Jahren, wie ich das geschafft habe, ohne jedes dritte Wort (ok, ich übertreibe etwas) nachschlagen zu müssen.

Ich hatte – als Cream-Fan mit 19 Jahren – ja damals (1976) außer „Goodbye Cream“ alle offiziellen Cream-Platten plus „Pop History Vol 1.: Cream“ und „Live Cream, Vol. 1″ und Live Cream, Vol. 2“. Insbesondere Eric Claptons Spiel auf den Live-Aufnahmen („Spoonful“, „Sweet Wine“) war für mich eine Offenbarung. So war es (und ist es immer noch) schwer nachvollziehbar, daß er diese Spielweise auf Dauer leid wurde und sich nach Alternativen umsah. Ein Schlüsselmoment war anscheinend die Veröffentlichung von „Music From Big Pink“ der Band. Dann – das war nach Blind Faith mit Ginger Baker, Stevie Winwood und Rick Grech – lernte Clapton Delaney & Bonnie Bramlet kennen und tourte mit ihnen. Und dann, noch etwas später, kam die erste Solo-Lp „Eric Clapton“ heraus. Die mochte ich schon nicht mehr besonders, und das hat sich auch nicht mehr geändert. Ich erinnere mich jedoch, daß ich „Let It Rain“ mochte. Dann kaufte ich mir das „Layla“-Doppelalbum; weshalb, weiß ich auch nicht mehr genau, und auch da mochte ich nur zwei, drei Titel („Why Does Love Got To Be So Sad“, „I Am Yours“ und „Thorn Tree In the Garden“).

Das war alles Ende der Siebzigerjahre. Ab etwa 1980 fing ich, u. a. beeinflußt vom damaligen Jazz-Programm vom SWF 2 in Baden-Baden, an, mich mehr und mehr für Jazz zu interessieren, und so verlor ich Eric Clapton aus den Augen. Mein Held war jetzt Charlie Parker, der anläßlich seines 25. Todestages 1980 in mein Blickfeld geriet, als der SWF 2 eine Sondersendung brachte. Dann – es war so um 1983 – kaufte ich mir die Charlie-Parker-Biografie „Bird Lives!“ von Ross Russell (ein Auszug), die ich in einem Zug verschlang und die ich Interessierten – wenn möglich auf Englisch – unbedingt empfehlen möchte. Damals gab es das Internet und Amazon nocht nicht; Interessierte mußten sich englischsprachige Bücher via Buchhandel in England bestellen.

Inzwischen, mit einem Abstand von ca. 45 Jahren, muß ich leider konstatieren, daß ich mit dem Eric Clapton von heute nichts mehr anfangen kann. Die ausgedehnten Improvisationen aus Cream-Zeiten erscheinen mir wie Boten aus einer anderen Welt. Ich kann sie ehrlich gesagt auch nicht mehr oft hören. So verändern sich die Zeiten.

1 Habe jetzt weiter im Buch gelesen, und: Es geht so einigermaßen.