

kritisch, unabhängig
Hier mal kein Nachbau, sondern eine originale, von dem italienischen Gitarrenbauer Mario Maccaferri entworfene Selmer, die noch mit dem internen Resonator zur Schallverstärkung gebaut wurde. Diese rare Gitarre mit der Nummer #98 hat denn auch ihren Preis: $ 45.000,- plus Versand von 4% des Kaufpreises nach Europa. (DjangoBooks haben ihre Niederlassung in Washington, D. C..)
Bin schon zum zweiten Mal aufgewacht, und – da ich gerade nicht mehr schlafen kann – habe ich im Internet nach preiswerten Selmer-style-Gitarren gesucht. Ich bin auch prompt fündig geworden, und zwar habe ich zuerst die Aria B-12 (€ 379,-) und dann die Richwood RM-70-NT Hot Club Jazz Guitar (€ 197,-) entdeckt. Beide Gitarren haben ein schönes Finish; ob sie für den niedrigen Preis etwas taugen, ist aber doch die Frage. Zumindest haben sie keine Sperrholzdecke, das ist schon mal positiv. Ich hatte von 1992 bis 1995 eine Patenotte, die laut Aussage eines Mitarbeiters des Stuttgarter Musikhauses Berthold & Schwerdtner aber nur eine Sperrholzdecke hatte. Habe sie dann aus finanziellen Gründen wieder verkaufen müssen.
Hier die Richwood RM-70-NT Hot Club Jazz Guitar:
P. S.: Bei DjangoBooks.com gibt es auch Original-Selmer-Maccaferris aus den Dreißigerjahren, die allerdings preislich im fünfstelligen Bereich liegen.
Dies ist die erschwinglichste Selmer-style-Gitarre bei gypsyguitar.de, die ohne Koffer derzeit € 739,- kostet. Eigentlich war meine Wunschgitarre ja eine Saga Gitane D-500, aber die kann ich mir momentan leider nicht leisten. 🙁 Im Gegensatz zur kurzen Mensur der Gitane ist die Mensur hier 670 mm lang. Wer nicht das Geld hat, um sich eine handgefertigte Gitarre anzuschaffen, ist m. E. mit der Altamira gut bedient.
Zum ersten Mal begegnete ich dieser Gitarre, als – das war 2005 – Salvatore Panunzio [accordeon] vom damaligen Zigeli Winter Quintett eine hatte. Seitdem – ich habe damals noch vom Sozialhilfesatz gelebt – ist sie auf meiner Wunschliste.
Zitat von Norman Ort von gypsyguitar.de:
„Die D-500 ist inzwischen ein echter Klassiker und von der Verarbeitung eigentlich einen Tacken besser als die Altamiras. Sie ist einer der wenigen klassischen Maccaferri auf dem Markt mit der ursprünglich kurzen Mensur (Korpusübergang 12. Bund) und dem etwas breiteren Griffbrett (eher wie eine klassische Gitarre).“–Norman Ort
Da ich dieses Jahr nach Wien fliegen will, ist mein momentanes Budget schon verplant, aber vielleicht nächstes Jahr. Diese wirklich schöne und relativ erschwingliche Gitarre kostet bei gypsyguitar.de € 1.335,001, wobei ein Case im Preis inbegriffen ist.
1 Man/frau kann diese Gitarre auch in bis zu 24 Monatsraten abbezahlen, obwohl ich persönlich sie lieber auf einmal bezahlen würde.
Auf diesen schönen Selmer-style-Nachbau grande bouche1 bin ich über ein YouTube-Video gestoßen, in dem Sven Jungbeck eine Gitarre von Jürgen Volkert spielt. Auffällig ist der schöne Klang. Leider ist diese Gitarre für mich ob des stolzen Preises – ab € 3.600,- aufwärts – momentan unerschwinglich. 🙁
1 Das bedeutet auf Deutsch D-Schallloch.
Das vorliegende „Nympheas“ (Seerosen) zeigt imho exemplarisch die Vielseitigkeit von Django Reinhardt, der gern auf den Musiker im „klassischen“ Quintette du Hot Club de France von 1934 bis 1939 mit Stéphane Grappelli reduziert wird. Ich bin denn auch noch auf keine Formation gestoßen, die die Kompositionen Reinhardts für größere Besetzungen spielen würde1. Schade eigentlich. Interessant wäre auch, zu wissen, wer dieses Stück arrangiert hat.
1 Nicht ganz: Stochelo Rosenberg hat beispielsweise die Django-Reinhardt-Komposition „Tears“ mit Sinfonieorchester aufgenommen.
Diese Improvisation für Sologitarre wurde – zusammen mit dem Renner „Improvisation No. 1“ – am 29. Mai 1937 aufgenommen bzw. von der BBC ausgestrahlt. Was ich so absolut erstaunlich finde, ist, wie Django Reinhardt das mit nur drei gesunden Fingern an der linken Hand greifen konnte.
Nachdem ich 2005 kurz Kontakt zu seinem Vater Joschi Graf und Mitgliedern des damals noch existierenden Zigeli Winter Quintetts1 hatte, habe ich mir jetzt ein paar YouTube-Clips vom Gismo Graf Trio angeschaut, u. a. ein Interview, das der Bayerische Rundfunk mit Gismo gemacht hat. Erfreulich: Gismo Graf kommt in dem Interview sehr sympathisch rüber. In diesem Clip sind auch kurze Ausschnitte verschiedener Stücke wie ein rasantes „Place De Brouckère“2 von Django Reinhardt enthalten, die die souveräne Technik von Gismo Graf demonstrieren. Auf der Website des Trios finden sich die aktuellen Termine für 2023. Am 3. und 4. Juni spielt das Trio z. B. – für mich erreichbar – in Stuttgart auf dem „4th Gypsy Guitar Weekend“3. Wenn es irgend geht, werde ich dorthin gehen und mir das Gismo Graf Trio einmal live anschauen.
1 Damalige Besetzung: Zigeli Winter [vi], Mano Guttenberger [g-solo], Joschi Graf [g-rhythm], Salvatore Panunzio [accordeon] und Branko Arnsek [b].
2 Siehe folgende Aufnahme von Django Reinhardt vom Dezember 1948, die live in Brüssel aufgenommen wurde. Das Datum 13. November 1947 ist falsch.
3 Dieser Event findet, wie mir Norman Ort von gypsyguitar.de geschrieben hat, im Garten der Familie Graf in Stuttgart-Zuffenhausen statt. Es handelt sich hier aber nicht, wie ich ursprünglich gemeint hatte, um eine Reihe von Konzerten, sondern um einen zweitägigen Workshop, der € 350,– kostet. Zum Abschluß findet für die Teilnehmer ein 45-minütiges Konzert des Gismo Graf Trios statt.
Weiterführender Link: Mein Beitrag „Joschi Graf“.
Durch folgendes Video von „Mean Mistreater“ bin ich dazu animiert worden, wieder mehr Gitarre zu spielen. Ich habe ja seit ein paar Jahren eine elektrische Harley Benton HB 35 von Thomann, die einer ES-335 von Gibson nachempfunden ist und mit der ich sehr zufrieden bin.
Mein Ziel? Ich würde gern schnelle Blues-Läufe à la Johnny Winter spielen können. Manko: Ich kann in meinem Apartment die Lautstärke nicht so richtig aufdrehen. Ich spiele bisher nur mit 0,5 Watt durch einen „Katana“ von Boss, den ich ebenfalls bei Thomann gekauft habe und mit dem ich auch sehr zufrieden bin.