Künstlerinnen und Künstler

Da ich so meine Schwierigkeiten habe, wenn sich jemand digitaler Künstler (engl.: digital artist) nennt, habe ich mal auf der Website des Duden nachgeschaut und dort folgende Definitionen gefunden:

Künstler: 1. Männliche Person, die [berufsmäßig] Kunstwerke hervorbringt oder darstellend, aufführend interpretiert. 2. Männliche Person, die auf einem Gebiet über besondere Fähigkeiten verfügt.

Künstlerin: Analog zu Künstler.

Kunstwerk: 1. Erzeugnis künstlerischen Schaffens. 2. Kunstvolles Gebilde.

Ok, insbesondere mit 2. (… die auf einem Gebiet über besondere Fähigkeiten verfügt) kann ich leben. Aber große Künstler? Gibt es die denn noch? Ich meine ja, daß wir uns derzeit in einer Phase der Stagnation befinden. So zeichnen sich meiner Wahrnehmung nach die sogenannten „digitalen Künstler“ durch mehr oder weniger oberflächliche Kreationen aus. Ich finde das sehr schade, wären doch mit digitaler Technik ganz andere Dinge möglich. Vielleicht kommt das ja noch; die digitale Technik steht ja erst am Anfang.

Andy Warhol und Copyright

Zu diesem imho brisanten Thema ein „Judge Rules Fair Use in Photographer’s Copyright Case Against Andy Warhol“ betitelter Artikel bei PetaPixel. Beachtet bitte auch die Kommentare, u. a. von der betroffenen Fotografin Lynn Goldsmith. Der Hintergrund – kurz zusammengefaßt: Nach einer Klage von Lynn Goldsmith wegen angeblicher Copyright-Verletzung durch den renommierten Pop-Art-Künstler Andy Warhol entschied Bezirksrichter John G. Koeltl, daß die nach einem Prince-Foto enstandenen Siebdrucke von Andy Warhol als fair use anzusehen sind. Ich kann jedoch nicht verhehlen, daß meine ganzen Sympathien bei der Fotografin Lynn Goldsmith sind und ich das Vorgehen Warhols nicht akzeptabel finde.

Flóra Borsi

Vor etwa zwei Jahren – damals hatte ich noch mein englischsprachiges Blog artistic diary – habe ich die Arbeiten der ungarischen Fotokünstlerin Flóra Borsi entdeckt und hier vor allem ihre „Selfie“ betitelte Serie von Fotomontagen.

Ein Beispiel:

Flóra Borsi und Marilyn Monroe. © Copyright 2021 by Flóra Borsi. Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0.

Das ist wirklich gut gemacht – nur: Was fehlt, ist der Hinweis auf den Fotografen des Originals1. Ich habe Flóra Borsi also folgende Email geschrieben:

„Hello Flora,

I have a blog on photography & related subjects where I would like to publish the photo montage showing yourself & Marilyn Monroe. Would that be possible? And: Who owns the rights to the original photograph? Did you obtain permission to use it?

Claus“

Keine Antwort. Würde ein Richter wie im Falle von Andy Warhol das auch als fair use ansehen? Hmmm …

1 Der Fotograf war Earl Leaf.

Meine Grafikprogramme

Meine installierten Grafikprogramme unter Ubuntu MATE 22.04

Habe diese Grafik gerade zum Spaß gemacht. Fehlen tun Krita 5.0.2 und ImageMagick 7.0.10-23. Krita benutze ich so selten, daß ich kein Icon in der Taskleiste habe, und ImageMagick hat an sich kein GUI1.

1 Wenn man in einer Shell nur display ohne Argumente eingibt, erscheint ein wirklich nur rudimentäres GUI von ImageMagick,

Das GUI von ImageMagick

das aber eigentlich der Philosophie von ImageMagick widerspricht, und wenn die Redaktion von Chip.de schreibt: „… spezielle Features nur über Kommandozeile erreichbar“ und das als Nachteil wertet, dann hat sie offenbar gar nichts verstanden.

Kritik: Gimp 2.10

Gimp-Maskottchen Wilber

In Anbetracht dessen, daß irgendwann dieses Jahr die neue Gimp-Version 3.0 herauskomme soll, habe ich mir überlegt, was die Gimp-Programmierer verbessern sollten.

  • Gfig rausnehmen. Gfig ist eine einfache Vektorgrafik-Applikation, zu finden unter Filter > Render. Ich finde sie denkbar unnötig; wozu gibt es denn Inkscape?
  • Das Textwerkzeug deutlich verbessern. Imho überfällig; das gegenwärtige Handling ist eine Katastrophe. Auch würde ich mir wünschen, daß – ähnlich wie in Photoshop – der Text zuerst als Vektor angelegt und erst bei Bedarf in eine Rasterebene umgewandelt wird.
  • Weniger Filter, die vorhandenen dafür qualitativ besser (Anti-Aliasing).

Hinweis

Nachdem ich gerade gelesen habe, daß vielleicht noch dieses Jahr die Version 3.0 des Gimp herauskommen soll, hier nochmals der Hinweis auf ein viel zu wenig dokumentiertes Feature des Gimp, nämlich die Bluebox...1 des Pakets gimp-gap2. Ich habe darüber auch einen Artikel geschrieben, der in der Ausgabe 12/2021 des Magazins LinuxUser unter dem Titel „Ohne Hintergrund“ erschienen ist. Sowas möchte ich mal in einem Buch über den Gimp sehen. So wird der Gimp sein Image als Hobby-Werkzeug eben nicht los.

1 Zu finden unter Video > Bluebox.... Voraussetzung ist wie gesagt, daß gimp-gap installiert ist.

2 Ist in den Ubuntu-Quellen enthalten (über Synaptic oder sudo apt install gimp-gap). Die Dokumentation dieses Pakets findet ihr hier, downloaden kann man es hier.

„Outlander“

Catriona Balfe als Claire Randall © 2014, 2015 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.

Aus dem Pressetext:

„Die britische Kriegskrankenschwester Claire Randall wird nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder mit ihrem Ehemann vereint. Auf ihrer zweiten Hochzeitsreise geht sie durch einen alten Steinkreis und befindet sich plötzlich im Jahre 1743 im kriegszerrütteten Schottland der Highland-Clans. Welche Mächte sie auf diese Zeitreise voller Intrigen und Gefahren geschickt haben, weiß Claire nicht. Sie wird als Spionin bezichtigt und muss einen verfolgten Highlander heiraten, in den sie sich auch noch verliebt. Claire ist zwischen zwei Männern, der Vergangenheit und ihrer Zukunft hin- und hergerissen. Dabei stehen ihr Leben und ihr Herz auf dem Spiel. Die aufwendig produzierte Romance-/Fantasy-Serie OUTLANDER basiert auf der sog. “Highland”-Saga der amerikanischen Erfolgsautorin Diana Gabaldon. Gabaldon´s Bücher verkauften sich weltweit über 25 Millionen Mal und wurden in 40 Ländern veröffentlicht.“–Pressetext

Ich habe die erste Staffel von „Outlander“ vor etwa zwei Jahren bei Netflix entdeckt und sie mir teilweise angeschaut. Das fand ich soweit ganz ok. Aber sechs Staffeln – ich weiß nicht.

Mißverständnis?

Screenshot © Copyright 2020 by Computerwissen.

In folgendem Artikel auf der Seite „Computerwissen“ habe ich obigen Menüpunkt entdeckt. Der Gimp „für Grundlagen“? Hmm. Dabei heißt es im Artikel:

„Neben den bezahlpflichtigen Programmen existieren auch solche, mit denen Sie völlig kostenfrei arbeiten können. Zu diesen Bildbearbeitungssoftwares gehört auch die sehr beliebte Anwendung GIMP, die dank regelmäßiger Updates einen großen Funktionsumfang enthält. Dabei weist das Programm eine eigenständige Struktur auf, die besondere Features wie die Individualisierung von Dialogfenstern und die kontinuierliche Ergänzungen durch andere Nutzer erlaubt.“–Redaktion Computerwissen

Komisch. Das widerspricht sich irgendwie. Ich meine auch, nach über zwanzig Jahren Arbeiten mit dem Gimp, daß man mit ihm durchaus professionelle Ergebnisse erzielen kann und er nicht nur ein Werkzeug für Hobby-User ist. Was man beim Gimp bemängeln kann, ist ein teilweise schlechtes Anti-Aliasing („Glätten“); da hilft auch die Konvertierung in 16-bit nicht. Da ist z. B. CinePaint1 um Längen besser. Das hat aber nicht den Funktionsumfang des Gimp.

1 Von CinePaint – ich glaube, aktuell ist 1.4.4 – gibt es momentan nur eine Version für Windows. Versionen für Linux und den Mac sollen folgen – wann, weiß ich aber nicht.

Zustandsbericht

Heute hatte ich gezwungenermaßen wieder mal mit einem Bekannten zu tun, der dadurch auffällt, daß er solche schwarzen Scheiben in den Ohrläppchen und im Gesicht diverse Piercings hat. Ich persönlich finde solche Dinge einfach ekelhaft, und ich kann nicht verstehen, wie sich jemand bewußt so verhunzen kann. So bin ich auch jedesmal froh, wenn ich diesen Bekannten los bin.

Vor ein paar Tagen hatte ich ein Gespräch mit einem anderen Bekannten, der mir bestätigte, daß auch er es so empfindet, daß es mit unserer Gesellschaft bergab geht. Wir kamen dadurch auf dieses Thema, weil ich ihm erzählt hatte, daß ich in Stuttgart zwei junge Frauen beobachtet hatte, die einfach ihre leeren Getränkedosen an einer Hauswand abstellten und davongingen, als ob nichts gewesen wäre. Ja, das sei typisch, meinte mein Bekannter. Wir redeten auch über unserer aktuelle Regierung und kamen überein, daß die zwar viel unternehmen würde, aber leider nicht das Richtige.

So bleibt mir nichts anders übrig, als hier diesen Zustandsbericht zu posten. Ich bin ja an sich ein sehr kritischer Mensch, aber ich bin dahin gekommen, daß ich die meisten Unstimmigkeiten ausblende, weil ich als Einzelner eh‘ nichts ändern kann. Die Teilnahme an einem Treffen von Fridays for Future endete für mich eher frustrierend, teilweise wegen des großen Altersunterschieds (die jüngste Teilnehmerin war, wie ich erfuhr, gerade mal achtzehn). Also poste ich eben diesen Beitrag, um so wenigstens etwas von meinem Frust loszuwerden.

Als immerhin etwas Positives kann man werten, daß sich der Bürgermeister von Hannover Belit Onay mit der Letzten Generation geeinigt hat. Also haben die Straßenblockaden doch etwas bewirkt, obwohl ich kein Fan davon bin, aber anders geht es anscheinend nicht. Ich komme überhaupt immer mehr zu der Überzeugung, daß nur eine – wie auch immer geartete – aktuelle außerparlamentarische Opposition1 eine substantielle Änderung zum Besseren bewirken kann.

1 So etwas wie die APO anno 1968.

Kathryn Isabelle Lawrence: „AI & Art“

Auf der Suche nach einem coolen Open-Souce-Projekt, das noch Grafiker sucht, bin ich auf den interessanten Vortrag „AI & Art“ von Kathryn Isabelle Lawrence gestoßen, den ich hier mal empfehlen möchte. „AI“ (oder deutsch „KI“)1 ist ja anscheinend schwer im Kommen, und ich vermute, wenn man „KI“ im Bereich Computergrafik einsetzt, werden wir aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.

Nicht lustig finde ich es jedoch, wenn da beispielsweise die – nicht mehr copyright-geschützte – „Sternennacht“ von van Gogh verhunzt2 wird. Sorry, aber das muß wirklich nicht sein. 🙁 Da zeigt sich m. E. auch, wie absolut schizophren der derzeitige Copyright-Begriff ist. Mit aktueller Kunst dürfte man/frau das nicht machen, da gäbe es einen Aufstand.

1 AI = Artificial Intelligence; KI = Künstliche Intelligenz

2 Seht dazu auch hier.

Weiterführender Link: Mein Beitrag „Gedanken zum Tag“.