Andy Warhol und Copyright

Zu diesem imho brisanten Thema ein „Judge Rules Fair Use in Photographer’s Copyright Case Against Andy Warhol“ betitelter Artikel bei PetaPixel. Beachtet bitte auch die Kommentare, u. a. von der betroffenen Fotografin Lynn Goldsmith. Der Hintergrund – kurz zusammengefaßt: Nach einer Klage von Lynn Goldsmith wegen angeblicher Copyright-Verletzung durch den renommierten Pop-Art-Künstler Andy Warhol entschied Bezirksrichter John G. Koeltl, daß die nach einem Prince-Foto enstandenen Siebdrucke von Andy Warhol als fair use anzusehen sind. Ich kann jedoch nicht verhehlen, daß meine ganzen Sympathien bei der Fotografin Lynn Goldsmith sind und ich das Vorgehen Warhols nicht akzeptabel finde.

Lester Young: „Prez’s Hat, Vol. 1“

Hülle der LP „Prez’s Hat, vol. 1“ vom italienischen Label Philology. Foto von mir.

Habe mir diese sehr empfehlenswerte Lester-Young-Platte gekauft, als es noch keine CDs gab – vermutlich Ende der Achtzigerjahre. Die zweite Seite mit Aufnahmen von Count Basie gefällt mir nicht so sehr, aber die erste Seite, die vor allem aus Live-Aufnahmen Lester Youngs [ts] aus den Fünfzigern besteht, hat es wirklich in sich. Einer meiner Favoriten ist die Piano-Einleitung von Hank Jones zu „This Is Always“ – Track 6 auf der ersten Seite. Diese LP ist Teil einer Serie von insgesamt vier LPs und kann bei Discogs bezogen werden.

Kathryn Isabelle Lawrence: „AI & Art“

Auf der Suche nach einem coolen Open-Souce-Projekt, das noch Grafiker sucht, bin ich auf den interessanten Vortrag „AI & Art“ von Kathryn Isabelle Lawrence gestoßen, den ich hier mal empfehlen möchte. „AI“ (oder deutsch „KI“)1 ist ja anscheinend schwer im Kommen, und ich vermute, wenn man „KI“ im Bereich Computergrafik einsetzt, werden wir aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.

Nicht lustig finde ich es jedoch, wenn da beispielsweise die – nicht mehr copyright-geschützte – „Sternennacht“ von van Gogh verhunzt2 wird. Sorry, aber das muß wirklich nicht sein. 🙁 Da zeigt sich m. E. auch, wie absolut schizophren der derzeitige Copyright-Begriff ist. Mit aktueller Kunst dürfte man/frau das nicht machen, da gäbe es einen Aufstand.

1 AI = Artificial Intelligence; KI = Künstliche Intelligenz

2 Seht dazu auch hier.

Weiterführender Link: Mein Beitrag „Gedanken zum Tag“.

Lesetip: „The Cathedral And The Bazaar“ von Eric S. Raymond

Eric S. Raymond (Bildmitte) 2004 auf der Linucon. Foto © Copyright 2004 by jerone2. Lizenz: CC BY-SA 2.0.

An dieser Stelle ein Lesetip. Die Rede ist von dem mittlerweile zum Klassiker avancierten Essay „The Cathedral And The Bazaar“ von Eric S. Raymond, das leider (noch?) nicht auf Deutsch verfügbar ist.

Ein Zitat:

„Linux is subversive. Who would have thought even five years ago (1991) that a world-class operating system could coalesce as if by magic out of part-time hacking by several thousand developers scattered all over the planet, connected only by the tenuous strands of the Internet?

Certainly not I. By the time Linux swam onto my radar screen in early 1993, I had already been involved in Unix and open-source development for ten years. I was one of the first GNU contributors in the mid-1980s. I had released a good deal of open-source software onto the net, developing or co-developing several programs (nethack, Emacs’s VC and GUD modes, xlife, and others) that are still in wide use today. I thought I knew how it was done.

Linux overturned much of what I thought I knew. I had been preaching the Unix gospel of small tools, rapid prototyping and evolutionary programming for years. But I also believed there was a certain critical complexity above which a more centralized, a priori approach was required. I believed that the most important software (operating systems and really large tools like the Emacs programming editor) needed to be built like cathedrals, carefully crafted by individual wizards or small bands of mages working in splendid isolation, with no beta to be released before its time.

Linus Torvalds’s style of development—release early and often, delegate everything you can, be open to the point of promiscuity—came as a surprise. No quiet, reverent cathedral-building here—rather, the Linux community seemed to resemble a great babbling bazaar of differing agendas and approaches (aptly symbolized by the Linux archive sites, who’d take submissions from anyone) out of which a coherent and stable system could seemingly emerge only by a succession of miracles.

The fact that this bazaar style seemed to work, and work well, came as a distinct shock. As I learned my way around, I worked hard not just at individual projects, but also at trying to understand why the Linux world not only didn’t fly apart in confusion but seemed to go from strength to strength at a speed barely imaginable to cathedral-builders.“—Eric S. Raymond

© Copyright 2000 by Eric S. Raymond. Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document under the terms of the Open Publication License, version 2.0.

Typisch

Habe ich doch beim „Spiegel“ den Artikel „Künftiger Verkehrsminister Wissing präsentiert sich als Anwalt der Autofahrer“1 entdeckt, denke ich mir: Das ist typisch FDP, die eben bremst, wo sie kann. Ging schon die Absage ans Tempolimit in diese Richtung, kann ich das, was jetzt kommt, überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Haben die denn gar nichts dazugelernt? frage ich mich.

1 Wissing will die Kfz-Steuer senken. Mich ärgert so etwas, hat der doch überhaupt nichts begriffen. Hier – und nicht nur hier – fällt mir unweigerlich Hermann Hesse ein.

Unheimlich

Foto von mir: Links unten das Ausgangsbild, rechts daneben die Animation von MyHeritage. © Copyright 2021 by MyHeritage.

Auf der Website MyHeritage kann man nach Registrierung eigene Fotos hochladen und sie mittels künstlicher Intelligenz (Deep Learning) animieren lassen. Die Ergebnisse sind so lebensecht, daß es schon fast unheimlich ist und ich mich frage, was in puncto künstlicher Intelligenz noch alles auf uns zukommen wird.

Weiterführender Link: Der Artikel „What is Deep Learning?“ von Daniel Nelson.

Wem soll man glauben?

Diese Frage stellt sich mir, nachdem ich mir auf meinen Beitrag „Perspektivwechsel“ hin den Eintrag zu Gabriele Krone-Schmalz in der deutschen Wikipedia überflogen habe, ist dort doch z. T. massive Kritik an ihren Büchern – wie z. B. „Russland verstehen“ – gepostet. Muß man dann, so frage ich mich, erst einen ganzen Haufen Sekundärliteratur durcharbeiten, ehe man sich ein Urteil über ein bestimmtes Buch erlauben kann?