Tempolimit (5)

Während die Letzte Generation auf bundesdeutschen Autobahnen ein Tempolimit von 100 km/h fordert, mauert – typisch – die FDP mal wieder und ich frage mich, wann Herr Wissing seine Blockadehaltung aufgibt. Ohne Druck wird das jedenfalls nicht gehen. Ich persönlich finde es angesichts der Tatsache, daß 70,4% aller Verkehrstoten auf bundesdeutschen Autobahnen auf Abschnitten ohne Tempolimit sterben, unerhört, daß sich da nichts bewegt. Was, so frage ich mich, muß da noch passieren? Überhaupt ist die Umweltpolitik der Bundesregierung ja denkbar zögerlich; hier fehlt es am Mut, unpopuläre Einschränkungen durchzusetzen, und wenn alle Argumente nicht mehr greifen, geht es – typisch – halt ums Geld. Ich meine, klar, wir haben ja noch einen Planeten in Reserve.

Weiterführender Link: Das Video „Die Welt in 100 Jahren“ von Prof. Harald Lesch.

Schlaflos in Ludwigsburg (60)

Bin vor etwa zehn Minuten aufgewacht und habe mich, da ich nicht mehr einschlafen kann, an den PC gesetzt. Lese mir gerade einen Artikel beim Paritätischen Gesamtverband zum kommenden Bürgergeld durch, das mal eben um nur 11% erhöht werden soll.

Zitat:

„Die Erhöhung der Regelsätze um 11 Prozent auf 502 Euro sei gerade einmal ein Inflationsausgleich, der die Menschen längst nicht aus der Armut führe. Der Verband verweist auf eigene Berechnungen, wonach ein bedarfsdeckender Regelsatz 725 Euro betragen müsste.“–Paritätischer Gesamtverband

Ich habe ja insgesamt 28 Jahre vom Sozialhilfesatz gelebt und weiß aus eigener Erfahrung, daß das Geld, das man da bekommt, ohne Unterstützung von außen hinten und vorne nicht reicht. So ist meiner Meinung nach das Bürgergeld auch nur reine Kosmetik. Die führenden Politiker tun sich eben schwer, den Regelsatz mal grundsätzlich zu verbessern.

Habe in den letzten Tagen verschiedentlich um Erlaubnis gefragt, Bilder zu posten, aber leider keine Antwort erhalten. Unter anderem ist da das interessante Projekt „Fuel n GO“ von Paul Wright bei BlenderArtists, das mit Freestyle gerendert wurde. Freestyle hat denselben Effekt wie ein Toon-Shader: die Renderings wirken wie gezeichnet. Dann ist da noch ein fotorealistisches Rendering von Irakli Nadar bei ArtStation. Und – ausnehmend schön gemacht – „Liza“ von Encore Games. Generell kann man sagen, daß die Sachen bei ArtStation deutlich besser sind als bei BlenderArtists.

Koche mir – es ist inzwischen 02:55 Uhr – gerade Spaghetti mit Sahnesauce und höre dabei „Whatcha See Is Whatcha Get“ von den Dramatics.

Kostenloser ÖPNV? (3)

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Ich frage mich, wann denn endlich der kostenlose (und klimafreundliche) öffentliche Nahverkehr kommt. Das Argument, das Geld dazu würde fehlen, geht ins Leere, wenn man bedenkt, daß für solche Großprojekte wie Stuttgart 21 auch die Milliarden da sind. Da fehlt es einfach am politischen Willen.

Die letzte Generation

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Noch voriges Jahr war ich so fest entschlossen, etwas gegen den Klimawandel zu tun, daß ich sogar einmal bei einem Treffen von Fridays for Future mit dabei war. Dort habe ich mich aber verhältnismäßig unwohl gefühlt, waren alle Anwesenden außer mir doch noch in den Zwanzigern. Die jüngste Teilnehmerin war gerade 18. Auch der Video-Chat hat mir nicht gefallen. Dann war die Wahl, und nun beginnt sich genau das abzuzeichnen, was ich schon befürchtet hatte, daß nämlich die neue Regierung die auftauchenden Probleme nur denkbar halbherzig angeht. So habe ich ehrlich gesagt langsam die Schnauze voll und auch keine Lust mehr zu irgendeinem Aktionismus, und ob die Klimaaktivisten genügend Druck auf die Politik ausüben können, bleibt auch fraglich. Bislang sieht es jedenfalls nicht danach aus.

Weiterführender Link: Das YouTube-Video „Die Welt in 100 Jahren“ mit Harald Lesch.

Ein Zitat:

“ … und ich hab‘ den Eindruck, daß wir in hundert Jahren wieder ganz leidvoll erfahren haben werden, daß wir nur aus Katastrophen lernen werden.“–Harald Lesch

Weihnachtsansprache (2)

Seit gestern ist die Weihnachtsansprache unseres Bundespräsidenten online. Na ja, Kritisches wird man da vergeblich suchen; das ist ja auch nicht der Sinn und Zweck dieser Ansprache. Jedenfalls ist – anders als noch 2019 – keine Unwahrheit1 drin.

Weiterführender Link: Mein Beitrag „Email an den Bundespräsidenten“.

1 Frank-Walter Steinmeier sagte da: „Bürger erster oder zweiter Klasse gibt es nicht.“ Ok, vielleicht ist es auch keine bewußte Unwahrheit, sondern einfach Wunschdenken. Korrekt ist es auf keinen Fall.

Die unkritische Masse

Das Gros der Bevölkerung blendet, so mein persönlicher Eindruck, Mißstände nach Kräften aus, will es „gut“ haben, geht alle vier Jahre brav zur Wahl und hofft im Übrigen, daß „die da oben es schon richten werden“. So geht es natürlich auch. Ändern tut sich so allerdings gar nichts. Ich komme auch immer mehr zur Erkenntnis, daß die „große Linie“ der jeweiligen Politik1 von der gerade an der Macht befindlichen Regierung unabhängig ist. Das ist, wie ich finde, ein interessanter Standpunkt, muß man sich doch fragen, wer denn dann eigentlich entscheidet.

1 So werden beispielsweise – und das ist ja ein globaler Trend – die Reichen immer reicher, während man die Armen unten hält.

Wer entscheidet?

Ich finde es interessant, zu beobachten, wie konstant die Politik gegenüber den Armen bei wechselnden Regierungskonstellationen ist, so daß ich mich wirklich frage, wer hier im Endeffekt eigentlich entscheidet, aber die politischen Akteure lassen sich ja nicht in die Karten schauen.

Kritisches

Auf einer Seite der „Tagesschau“ habe ich gerade ein Statement von Sarah-Lee Heinrich von der Grünen Jugend entdeckt:

„So forderte Heinrich etwa eine echte Abkehr von Hartz IV. „Dass der Regelsatz nicht steigt, obwohl er deutlich unter dem Existenzminimum liegt, ist fatal.““–Tagesschau

Das geht mit meiner Ansicht über das neue „Bürgergeld“ konform, das Hartz IV nicht wirklich hinter sich läßt. Und dem Argument, der Regelsatz müsse so niedrig sein, damit der Abstand zum Niedriglohnsektor gewahrt bleibt, entgegne ich: Dann muß man eben den Mindestlohn entsprechend erhöhen, sagen wir auf € 15,- pro Stunde. Ja, da höre ich schon den Aufschrei von SPD und FDP. Man muß es doch aber nicht komplizierter machen, als es ist. Ich möchte von der Ampel jedenfalls nichts mehr von „sozial“ hören.

Gedanken zum Tag

Ich frage mich ernsthaft, weshalb sich einige Leute bei dem Gedanken, daß alle Bürger genug zu leben haben, so schwer tun. Ehrlicherweise hätte die Ampel Hartz IV belassen sollen, wie es war, wenn sie nicht – das verdanken wir SPD und FDP – mal in der Lage ist, den Regelsatz auf ein anständiges Niveau – das wären Schätzungen zufolge € 600,- plus – zu erhöhen. Mich ärgert das. Und dann wird jetzt Deutschlands bekanntester Lobbyist CDU-Chef. Damit ist die Richtung vollends klar. Gestern erst habe ich gelesen, daß die Manager-Gehälter in den vergangenen zehn Jahren um 300% gestiegen sind, die der einfachen Arbeiter jedoch nur um 10%. Wie soll das denn weitergehen?