Blender: Ring (10)

Ring mit Fase

So, das ist mein Versuch, den Ring meiner Nachbarin nachzumodeln. die Phase (eng.: bevel) habe ich mittels einer Kombination aus extrude und scale hinbekommen. Wichtig dabei ist, wie man edge loops selektiert, nämlich mit [SHIFT][ALT] bei gedrückter rechter Maustaste. Per default selektiert man in Blender mit der rechten Maustaste, wobei man das in dem Preferences auch umändern kann. Dann erscheint beim Drücken der rechten Maustaste ein Kontextmenü; selektiert wird mit links [LMB; left mouse button].

Und noch ein Test.Render. Hier habe ich die unzureichende Phase an der Vorder- und Rückseite des Rings korrigiert (sx; scale X-Achse).

Goldring mit oben und unten umlaufender Phase.

NVIDIA-Treiber wird nicht mehr erkannt

Heute fiel mir auf einmal auf, daß sich der Bildbetracher gThumb nicht mehr starten ließ. Als dann auch Blender und Natron nicht mehr gingen, wurde mir klar, daß der OpenGL-Treiber nicht mehr erkannt wird. Jetzt habe ich zuerst meinen Schwager gefragt und dann im Ubuntu-Forum gepostet. Ich hoffe, daß sich der Fehler schnell beseitigen läßt, denn ich habe wirklich nichts geändert. 🙁

P. S.: Es geht wieder alles, nachdem ich mich lediglich ausgeloggt und in einer virtuelle Shell gewechselt habe. Als ich dann den NVIDIA-Treiber neu installieren wollte, bekam ich die Fehlermeldung, daß noch ein X-Server laufen würde. Ergo habe ich mit 'reboot' neu gebootet, nur um festzustellen, daß alles wieder ging. Hmm, mysteriös.

P. P. S.: Das Problem scheint daher zu kommen, daß ich neben dem empfohlenen Ubuntu-Paket 'nvidia-driver-440' den Treiber von der NVIDIA-Website installiert habe.

P. P. P. S.: Habe doch nur den Treiber aus den Ubuntu-Quellen.

Rembrandt: „Selbstportrait“

Werkstatt des Rembrandt Harmenszoon van Rijn: „Selbstbildnis mit roter Mütze“ (um 1660). Öl auf Leinwand; Staatsgalerie Stuttgart.

Dieses wunderschöne Selbstbildnis von Rembrandt hängt in der Stuttgarter Staatsgalerie. Seine Urheberschaft ist jedoch unstritten; es könnte auch von Schülern von Rembrandt gemalt worden sein. Jedenfalls gibt es, was die Tiefe im Ausdruck angeht, in der digitalen Kunst von heute nichts Vergleichbares.

Dieses Blog

Da dieses Blog bisher lediglich auf meinem lokalen Server installiert ist, kann man es vom Internet aus eigentlich nicht erreichen. Eigentlich, wie gesagt. Es gibt allerdings technisch die Möglichkeit, einen Zugang zum Internet herzustellen, und zwar durch eine sogenannte Portfreigabe. Im Prinzip geht das inzwischen, nur, daß ich eben noch nicht auf mein Blog komme, sondern lediglich auf die index.php des Servers.

Herbert Bauer

Den nachfolgenden Text habe ich 2001 anläßlich einer Ausstellung von Lithografien des Stuttgarter Künstlers Herbert Bauer verfaßt und finde ihn so gut, daẞ ich beschlossen habe, ihn hier zu posten.

Herbert Bauer – Lithografien aus den Jahren 1966 – 1974 (Dez. 2000 – März 2001), Psychotherapeutische Klinik, Stuttgart-Sonnenberg.

Bei den hier gezeigten Werken handelt es sich um – ausschließlich abstrakte – Lithografien aus dem Jahr 1966 bis hin zu Werken aus den Siebzigerjahren.

Bei den datierten Werken fällt auf, dass Herbert Bauer von den frühen Lithografien, die allesamt von 1966 datieren, zu den späteren Werken zu immer größerer Klarheit kommt, die sich am besten in solchen Bildern wie „Das Violett – das Veilchenblau – der leuchtende Stern“ (1975) zeigt.

Insbesondere bei den frühen Bildern scheint es sich mir hier jedoch eher um eine Absicht zu handeln, die der Künstler verfolgte, die zu realisieren er jedoch nicht bzw. nur ansatzweise in der Lage war – fehlt doch den hier verwendeten Farben häufig der innere Zusammenhang. So werden Primär- und Sekundärfarben ohne ersichtliche Verbindung (und wenn, dann ist sie eher farbtheoretisch begründet, aber nicht aus einem inneren Gefühl heraus) nebeneinandergestellt. Auch erzielt Hebert Bauer durch Überdrucken verschiedenfarbiger Felder teilweise interessante Effekte, bleibt in der Durchführung aber inkonsequent, zumal dieser Ansatz, konsequent weiterverfolgt, durchaus interessante Resultate hätte bringen können.

Der teilweise recht vehemente Pinselduktus, mit dem das auf der Mehrzahl der frühen Lithografien dominierende Schwarz aufgetragen wurde, hat etwas Rauschartiges an sich (trägt eine frühere Ausstellung Herbert Bauers doch den Titel „Rausch der Farbe“), aber auch hier löst der Künstler leider nicht ein, was er verspricht: bei aller Vehemenz fehlt es den schwarzen Passagen an formalem Zusammenhang und Geschlossenheit; sie wirken oft eher unruhig und nervös und lassen allenfalls erahnen, was hier bei entsprechender Konzentration der Mittel möglich gewesen wäre, wie dies überhaupt mein Gesamteindruck der ausgestellten Werke ist: das hier ein Versprechen gegeben wurde, das der Künstler leider nicht eingelöst hat. Allenfalls die dieser Ausstellung beigegebenen Fotografien und Plakate späterer Werke von Herbert Bauer lassen erahnen, wozu er fähig war.

Zu einzelnen Bildern:

1.) „Schwebend vor der Weite“ (1973. Handlithographie von 7 Steinen, Papiergröße 70 x 100 cm), eines der – für mich – interessanteren Werke der Ausstellung, zeichnet sich durch farbliche wie auch formale Klarheit aus und lebt aus dem Gegensatz zwischen dem leuchtend blauen Hintergrund (der „Weite“) und einem runden, fast „strudelartigen“ Objekt im Vordergrund, bei dem klare, lebendige Rottöne vorherrschen. Eine Drehrichtung dieses Objektes, die Ansatzpunkt für etwaige analytische Betrachtungen wäre, ist nur schwer auszumachen. Bei mir stellt sich hier der Eindruck einer geballten Energie ein, die sich (noch) nicht entladen kann.

2.) „Geöffnet vor Gegenlicht“ (k. A.) sticht insofern heraus, als es in Schwarz/Weiß gehalten ist und in seiner Schlichtheit an japanische Tuschebilder erinnert. Allerdings lassen entsprechende japanische Bilder wie beispielsweise Werke aus dem 15. Jahrhundert – etwa die von Sesshū – lange vor irgendwelchen Abstraktionen in Europa (wenn man von Ausnahmeerscheinungen wie William Turner einmal absieht, der in einigen späteren Aquarellen zu erstaunlich abstrakten Ergebnissen kommt), was Ausdruckskraft und Tiefe angeht, die Werke westlicher Künstler weit hinter sich.

3.) „Am Abgrund der Nacht“ (1974. Handlithographie von 21 Steinen, Papiergröße 66,5 x 68,5 cm) ist für mich das herausragende Bild der Ausstellung. Hier fließen sowohl Beherrschung der Form als ein bei näherer Betrachtung exquisiter farblicher Aufbau zusammen. Hier taucht auch das von Herbert Bauer in späteren Werken häufiger verwendet sog. „Insel-Motiv“ auf. Insbesondere bei dem Objekt ganz links (von insgesamt drei Objekten) fällt eine weiße, beinahe mitochondrienartige Struktur auf, wie die drei Objekte überhaupt etwas „Zellulares“ an sich haben. Auffallend auf den ersten Blick ist die Klarheit, mit der Herbert Bauer das Bild gestaltet hat: energetische Pinselstriche wie bei früheren Lithographien fehlen hier völlig und machen einer strengen, souveränen Architektur Platz. Die Farben sind klar und präzise in ihrer Wirkung abgeschätzt. Während die runden „Objekte“ sich alle vor einem blauen Hintergrund abheben, wird der untere bzw. rechte Teil des Bildes von einer schwarzen Fläche (der „Nacht“?) beherrscht.

Alles in allem ein Werk, das einer näheren Beschäftigung lohnt, wie sich mir der Zugang zu den hier gezeigten Werken von Herbert Bauer überhaupt erst nach und nach zu erschließen scheint.

4.) „Ohne Titel“ (35/50; 1966). Unter den frühen Lithographien von 1966 sticht dieses größtenteils in Braun und Schwarz gehaltene Werk heraus, das durch die schwarze, mit einem breiten Pinsel ausgeführte P-förmige Struktur etwas augesprochen „Japanisches“ bekommt, wie mir in den Bildern überhaupt zwei Welten aufeinenaderzutreffen zu scheinen: eine westliche, rationale, und eine östliche, intuitive. Das auf der linken Bildseite von dem schwarzen „P“ teilweise verdeckte bzw. umrahmte Grün bekommt bekommt durch den Kontrakt zum benachbarten Rot etwas Leuchtendes, fast Energetisches. Das Bild insgesamt strahlt eine erhabene Energie aus, die bei den übrigen frühen Werken, wenn überhaupt, nur ansatzweise zu finden ist. Auch ist es durch die schwarzen Flächen souverän ausbalanciert. Fazit: Eines der schönsten Werke der Ausstellung.

Zu den Werken allgemein:

Erinnern die eher „formellen“ und durchkomponierten Werke in Ansätzen vielleicht an frühe Collagen von Ad Reinhardt, so haben die übrigen Lithographien eine gewisse Ähnlichkeit mit entsprechenden Werken von Hans Hartung. Bei den späteren Werken fällt – ganz im Gegensatz zu den frühen Lithographien in der Ausstellung – im Allgemeinen eine gewisse sowohl formale als auch farbliche „Sterilität“ auf, und auch hier wurden, wie bereits erwähnt, interessante Ansätze leider nicht konsequent weiterverfolgt, wenn man von solchen Bildern wie „Am Abgrund der Nacht“ einmal absieht.

Zusammenfassend kann man sagen, daß – trotz einiger sehenswerter Werke – eine größere Ausgewogenheit und Qualität wünschenswert gewesen wäre. Insbesondere einige der frühen Lithographien von 1966 in Druck zu geben, halte ich für bedenkenswert, handelt es sich doch allenfalls um – nicht gerade ausgewogene – Versuche, die als solche ja durchaus ihre Berechtigung haben; ich halte es aber für etwas problematisch, diese dann in größerer Auflage zu drucken.

Trotzdem halte ich Herbert Bauer für einen eigenständigen, in Ansätzen sogar wegweisenden Künstler, der größere Beachtung verdient hätte.

© Copyright 2001 by Claus Cyrny. All rights reserved.

Weiterführender Link: Die Homepage von Herbert Bauer, der 1986 in Stuttgart verstorben ist.