
Bin – es ist jetzt genau 04:10 Uhr – schon eine Weile auf und höre, nachdem ich bereits fünf Beiträge geschrieben habe, „Porto Cabello“ (1947) von Django Reinhardt, ein Stück, das ganz stimmungsvoll anfängt, dann aber mächtig aufdreht. Ich kann mit dem aktuellen Dudel-Pop ja absolut nichts anfangen. Ich frage mich auch, wann Django Reinhardt endlich die Anerkennung bekommt, die er m. E. verdient, finde ich ihn doch einfach unglaublich, und wir sprechen hier immerhin von einem Zeitraum – von 1934, als das „Quintette du Hot Club de France“ mit Stéphane Grappelli gegründet wurde, bis zu Django Reinhardts frühem Tod 1953 – von knapp 20 Jahren. Ich möchte hier auch mal meiner Meinung Ausdruck geben, daß ich Django Reinhardt auch nicht unbedingt für einen Jazz-Gitarristen halte. Ok, er hat Jazz-Standards aufgenommen, aber sein Stil ist imho so speziell, daß das Etikett „Jazz-Gitarrist“ für ihn m. E. viel zu eng gefaßt ist. Seine Aufnahmen zeigen eine beeindruckende Spannweite: von Improvisationen für Solo-Gitarre (1937) bis hin zu Aufnahmen mit Sinfonie-Orchester (1951). Na ja, vielleicht kommt das mit der breiten Anerkennung ja noch – vielleicht auch nicht.