Ein Zitat aus dem Artikel „Kostenloser ÖPNV – und die Stadt verdient daran“1 in der „Zeit“:
„Das Ziel, Autofahrern öffentliche Verkehrsmittel schmackhaft zu machen, erreichen sie damit nicht“, schränkt Cats ein. Die Zahl der Autofahrer, die wegen des kostenlosen Nahverkehrs umgestiegen sei, sei marginal. Es führen einfach mehr Menschen mit Bus und Tram, die vorher zu Fuß gegangen seien. Und im Hinblick auf die Diskussion in Deutschland fügt der Verkehrsforscher hinzu: „Einen wirklichen Effekt auf die Menge an Schadstoffen, die von Autos ausgestoßen werden, gibt es auch in Tallinn nicht.““–Benedikt Schulz
Imho müßte als flankierende Maßnahme der Autoverkehr in den Innenstädten deutlich reduziert werden, indem man z. B. an der Peripherie der City kostenlose Parkhäuser für die Pendler einrichtet. Gerade in Stuttgart mit seiner Kessellage und der damit verbundenen schlechten Luft könnte das ein Ansatz sein – wenn da nicht die gerade hier starke Autolobby (Daimler-Benz, Porsche, Bosch als Zulieferer) wäre.
In der „Stuttgarter Zeitung“ lese ich, daß einer IHK-Studie zufolge Stuttgart an Attraktivität verliert. Was wäre aber, wenn Stuttgart zu einer Vorzeige-Ökostadt umgebaut würde? Schließlich haben wir eine grüne Landesregierung. Nur: Der CDU-Oberbürgermeister Nopper sperrt sich ganz offensichtlich gegen solche Vorschläge. Jeder will auf einmal ökologisch sein, aber wenn’s um das konsequente Umsetzen geht, wird gemauert, und das können wir uns einfach nicht mehr leisten. Was wir hier brauchen, ist ein Paradigmenwechsel.
1 Es geht hier um den kostenlosen ÖPNV in Tallinn in Estland.